Erzbistum KölnWoelki bestreitet Versäumnisse bei Missbrauchsfall
Köln – Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat persönliche Versäumnisse im Fall des ehemaligen Sternsinger-Präsidenten Winfried Pilz bestritten. Es stimme zwar, dass der Fall Pilz in dem Missbrauchsgutachten des Strafrechtlers Björn Gercke angesprochen werde, doch ohne jede Namensnennung und ohne Details, teilte das Erzbistum Köln auf Anfrage mit. „Aus dieser namenlosen Kurzdarstellung ist für den Leser gar nicht erkennbar, dass es sich um den Fall Pilz handelt.“
Gegen den 2019 gestorbenen Pilz, der früher regelmäßig mit Sternsingern im Kanzleramt posiert hatte, sind Missbrauchsvorwürfe bekannt geworden. Woelkis Vorgänger Kardinal Joachim Meisner hatte dem Geistlichen 2014 Kontakt zu Minderjährigen verboten. Nach dem Tod von Pilz veröffentlichte das Erzbistum gleichwohl einen überschwänglichen Nachruf auf den Priester. Dem Erzbistum wird zudem vorgeworfen, das Bistum Dresden-Meißen, in dem Pilz seinen Lebensabend verbracht hatte, nicht über die Vorwürfe informiert zu haben.
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Woelki hat erklärt, er sei bis Juni 2022 nicht mit dem Fall befasst gewesen. Das Gercke-Gutachten zum Umgang von Verantwortlichen des Erzbistums mit Missbrauchsvorwürfen war 2021 veröffentlicht worden. (dpa)