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ErmittlungenDrei Tote und ein Verletzter nach Polizeieinsätzen in NRW im August

Lesezeit 3 Minuten
Polizeiwesten

Polizei-Einsätze mit Toten und Verletzten in Nordrhein-Westfalen sorgen für Diskussionen.

Köln – Mehrere Tote und Verletzte bei Polizeieinsätzen in Nordrhein-Westfalen haben am Dienstag (23. August) den Landtag im Hauptausschuss beschäftigt. Kurz bevor sich NRW-Innenminister Herbert Reul zum Ermittlungsstand nach den tödlichen Schüssen auf einen 16-jährigen Geflüchteten in Dortmund äußerte, wurde in Bergisch Gladbach ein Mann während eines Polizeieinsatzes lebensgefährlich verletzt.

Drei Tote und ein Schwerverletzter innerhalb eines Monats – die Fälle im Überblick

  1. 3. August, Köln:
  2. 7. August, Recklinghausen:
  3. 8. August, Dortmund:  
  4. 23. August, Bergisch Gladbach:

Obdachloser stirbt nach Polizeischüssen in Frankfurt

Bereits am 2. August wurde in Frankfurt ein 23-jähriger Mann bei einem SEK-Einsatz im Bahnhofsviertel tödlich verletzt. Zuvor solle es in irgendeiner Form eine Bedrohungslage gegeben haben, hieß es. Laut den Ermittlern Demnach handelte es sich um einen wohnsitzlosen 23-Jährigen, „der auf Grund von zahlreichen Straftaten, insbesondere der Gewalt- und Drogenkriminalität, polizeilich bekannt war“.

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Dass Polizisten zur Waffe greifen, kommt immer wieder vor. So hatte im Juni ein Beamter einen 25-Jährigen in Berlin schwer verletzt. Der Mann hatte den Polizisten attackiert und mit einem Messer im Gesicht verletzt. Der Attackierte feuerte mehrere Schüsse ab und verletzte den 25-Jährigen unter anderem am Bauch. Im März feuerte ein Polizist in Mainz mehrere Schüsse ab und verletzte einen 32-Jährigen. Dieser hatte vor einer Fahrschule in der Innenstadt drei Männer mit einem Messer angegriffen. Der Beamte hatte in unmittelbarer Nähe einen Verkehrsunfall aufgenommen und eilte zur Hilfe.

Am Dienstagmorgen ereignete sich in Berlin ein weiterer Vorfall: Ein Polizist schoss auf einen Mann und verletzte ihn schwer. Was der Grund für den oder die Schüsse war, war zunächst noch nicht bekannt.

Tödliche und lebensgefährliche Schüsse der Polizei: Fragen an Reul im Hauptausschuss

Den aktuellen Fall in Bergisch Gladbach nahm der SPD-Abgeordnete Sven Wolf im Hauptausschuss auf, warf Reul vor: Er könne nicht noch ein paar Wochen warten, bis die Ermittlungen beendet sind. Reul müsse jetzt reagieren und bei der Polizei etwas ändern. Der FDP-Politiker Marc Lürbke stellt in den Raum, dass man als Polizist durch den aktuellen öffentlichen Druck vielleicht sogar zögern könnte - obwohl man in einer Notlage schießen müsste.

Zum Tod es 16-Jährigen in Dortmund gibt es noch zahlreiche offene Fragen, die weiterhin laut Reul Gegenstand der Ermittlungen sind. Gegen den Polizisten mit der Maschinenpistole sei ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge eingeleitet worden, so Reul. Er warnte am Dienstag erneut vor „Spekulationen“ und betont die Neutralität der Ermittler.

Dass man den Fall lückenlos aufkläre werde, versprach er auch in Richtung der Angehörigen des 16-Jährigen. Denen wolle er seine „aufrichtige Anteilnahme“ aussprechen, sagt Reul. Es sei für die Familie im Senegal besonders tragisch, dass der Jugendliche in einem weit entfernten Land zu Tode gekommen sei - und dann noch durch Schüsse der Polizei. (cba/dpa)