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„Bedauerliche Realität“ in den USARechtsextreme Trump-Fans posten Daten von Jury – Todesdrohung gegen Richterin

Lesezeit 2 Minuten
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung. Der Republikaner ist in mehreren Verfahren angeklagt. Es kommt zu Bedrohungen von Geschworenen und Richtern. (Archivbild)

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung. Der Republikaner ist in mehreren Verfahren angeklagt. Es kommt zu Bedrohungen von Geschworenen und Richtern. (Archivbild)

Die Polizei in den USA erhöht nach der Veröffentlichung von Privatadressen von Geschworenen ihre Sicherheitsmaßnahmen.

Nach der Anklage gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump im US-Bundesstaat Georgia kursieren Informationen über an dem Verfahren beteiligte Geschworene im Internet. „Wir haben Kenntnis davon erlangt, dass persönliche Informationen von Mitgliedern des Geschworenengremiums auf verschiedenen Plattformen veröffentlicht wurden“, teilte das Büro des Sheriffs von Fulton County am Donnerstag mit. Auch eine Todesdrohung gegen eine von Trumps Richterinnen in einem anderen Verfahren hat es Behörden zufolge gegeben.

Rechtsextreme Trump-Fans veröffentlichen Adressen von Geschworenen

„Wir arbeiten mit Strafverfolgungsbehörden auf lokaler, bundesstaatlicher und nationaler Ebene zusammen, um die Herkunft von Drohungen zu ermitteln.“ Zuvor hatten die Fernsehsender CNN und NBC berichtet, dass die Namen, Adressen, Fotos und Konten in den sozialen Netzwerken mehrerer Geschworener auf rechtsextremen Internetseiten und in Foren von Trump-Fans veröffentlicht wurden. Manche der Seiten wurden in der Vergangenheit demnach auch mit gewalttätigen, extremistischen Angriffen in Verbindung gebracht.

„Viele der Plattformen sind seit langem mit gewalttätigem Extremismus verbunden, einschließlich einer Reihe von Massenerschießungen und politisch motivierten Taten wie dem Aufstand im Kapitol“, erklärte der Experte für Bedrohungslagen, Ben Decker, gegenüber dem US-Sender CNN.

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Die Sicherheitsbehörden in den USA nehmen die Bedrohung nach dem sogenannten „Doxxing“ der Daten der Geschworenen offenbar ernst. „Wir befinden uns in einer Situation, in der Menschen mit dem Tod bedroht werden, weil sie ihrer Bürgerpflicht nachkommen“, sagte ein anonymer Sicherheitsbeamter gegenüber CNN. „Es ist eine bedauerliche Realität.“ Die Quelle gab zudem an, dass die Polizei Maßnahmen ergriffen habe, um die Geschworenen zu schützen.

In Fulton County, wo die Anklage gegen Trump erhoben wurde, ist es üblich, dass die Namen der Geschworenen in den Gerichtspapieren veröffentlicht werden, wie es in dem CNN-Bericht hieß. Allerdings sind in dem Dokument keine weiteren persönlichen Informationen wie beispielsweise die Adressen der Mitglieder der sogenannten Grand Jury enthalten. Nach der Veröffentlichung kam es im Internet zu vereinzelten Drohungen mutmaßlicher Trump-Anhänger gegen die Geschworenen.

Neue Realität in den USA: „Mit Gewalt von extremistischen Trump-Unterstützern bedroht“

„Es wird immer normaler, dass gewöhnliche Bürger, die für unsere Demokratie notwendige Funktionen ausüben, mit Gewalt von extremistischen Trump-Fans bedroht werden“, sagte der Gründer der Nichtregierungsorganisation Advance Democracy, Daniel Jones, dem Fernsehsender NBC.

Zuletzt war Anklage gegen eine Frau aus dem US-Bundesstaat Texas erhoben worden, die die Bundesrichterin Tanya Chutkan in einer Sprachnachricht mit dem Tod bedroht haben soll. Chutkan ist die zuständige Richterin in einem anderen Verfahren gegen Trump in der Hauptstadt Washington, in dem sich der Ex-Präsident im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug und dem Angriff seiner Anhänger auf das US-Kapitol verantworten muss. (mit dpa)