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Besessen von Zuschauer-AnzahlTrump prahlt mit Anziehungskraft: „Größer als Elvis“

Lesezeit 3 Minuten
Der republikanische Präsidentschaftskandidat und frühere US-Präsident Donald Trump spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung im Nassau Coliseum.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat und frühere US-Präsident Donald Trump spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung im Nassau Coliseum.

Donald Trump ist überzeugt, er mobilisiere mehr Menschenmaßen als Elvis Presley – und das, obwohl er einen entscheidenden Nachteil habe.

Bei einem Auftritt in seinem Heimatstaat New York hat sich Donald Trump damit gebrüstet, dass er „größer als Elvis“ sei und größere Menschenmengen als der legendäre Rock'n'Roll-Star anziehe. Niemand, nicht mal Elvis, könne größere Massen anlocken wie er – und das ganz ohne Gitarre.

Zunächst erklärte der 78-Jährige nach dem mutmaßlichen Attentatsversuch auf seinem Golfresort in West Palm Beach der Menge, dass Gott sein Leben „nicht nur einmal, sondern zweimal“ verschont habe. Anschließend ging er auf die Größe seiner Anhängerschaft ein – ein Thema, dass Trump immer wieder hervorhebt.

Donald Trump sieht sich größer als Elvis Presley – trotz fehlender Gitarre

„Ich rufe meine Frau [Melania Trump] an und sage: ‚Baby, wer kann Menschenmengen anziehen... niemand kann Menschenmengen anziehen wie ich, nicht einmal annähernd‘“, sagte er vor seinen Anhängern im Nassau Veterans Memorial Coliseum, einer Multifunktionsarena in Long Island. „Ich bin der Größte aller Zeiten“, gab sich Trump gewohnt unbescheiden. „Vielleicht sogar größer als Elvis“, fuhr er fort – und das, obwohl er kein Instrument bei sich habe. „Elvis hatte eine Gitarre, ich habe keine Gitarre. Ich habe nicht das Privileg, eine Gitarre zu haben.“

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Darauf, dass zu seinen Veranstaltungen viele Zuschauerinnen und Zuschauer kommen, legt Donald Trump großen wert.

Darauf, dass zu seinen Veranstaltungen viele Zuschauerinnen und Zuschauer kommen, legt Donald Trump großen Wert.

Trump scheint zunehmend besessen von der Anzahl der Zuschauer bei seinen Wahlkampfveranstaltungen. Im August erklärte der ehemalige Präsident fälschlicherweise, dass die Teilnehmerzahl an seiner Kundgebung am 6. Januar 2021 – vor dem Angriff auf das Kapitol – mit der Menge konkurrierte, die Martin Luther King Jr. im August 1963 zu seiner „I have a dream“-Rede versammelte.

Kamala Harris provozierte Trump bei TV-Debatte – der reagierte aufgebracht

Vizepräsidentin Kamala Harris nutzte Trumps Besessenheit während der Präsidentschaftsdebatte, um ihn zu einer Antwort auf ihre Behauptung zu bewegen, dass seine Anhänger die Kundgebungen aus „Erschöpfung und Langeweile“ frühzeitig verlassen. „Die Leute verlassen meine Kundgebungen nicht“, hatte Trump sichtlich aufgebracht entgegnet. „Wir haben die größten Kundgebungen, die unglaublichsten Kundgebungen in der Geschichte der Politik.“

Trumps Vorliebe für Vergleiche mit Elvis ist indes nicht neu. Der Republikaner hatte bereits Anfang des Jahres behauptet, viele sähen eine Ähnlichkeit zwischen ihm und dem „King of Rock ‚n‘ Roll“. Auf seinem Instagram-Kanal postete er „zum Beweis“ am 4. Januar eine Collage, die zur Hälfte ein Porträt des Superstars, zu anderen Hälfte sein eigenes Gesicht zeigt. Bei einer Veranstaltung 2018 hatte er gesagt, dass er „abgesehen von den blonden Haaren“ früher ausgesehen habe wie Elvis.

Trump äußerte sich bei seinem Auftritt in New York auch zu den seit der TV-Debatte viel diskutierten Aussagen über angeblich Haustiere essende haitianische Einwanderer in Springfield. Er wolle sich vor Ort selbst ein Bild machen und die Kleinstadt zeitnah besuchen.

Nach Äußerungen zu Katzen essenden Migranten: Trump will Springfield besuchen

„Ich werde nach Springfield gehen und ich werde nach Aurora gehen“, führte Trump weiter aus. Über Aurora im Bundesstaat Colorado hatte er wiederholt behauptet, venezolanische Bandenmitglieder hätten dort gewaltsam einen Wohnkomplex übernommen. „Vielleicht sehen Sie mich nie wieder, aber das ist okay“, fügte der Republikaner hinzu und erntete dafür Lacher des Publikums.

Einwanderer bezeichnete Trump in seiner Rede als „Tiere“, Terroristen, Kriminelle und Gangmitglieder, welche die Lebensweise von US-Bürgern zerstörten. Es gebe eine „große Anzahl von Terroristen, die in unser Land kommen“, sagte der Republikaner, ohne dies mit Belegen zu untermauern. (mit dpa)