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Nach ständiger Häme über BidenTrump leistet sich Versprecher – Publikum verstummt

Lesezeit 2 Minuten
Donald Trump hat sich über Versprecher von Joe Biden bereits des Öfteren lustig gemacht. Nun gab er selbst Anlass zur Häme.

Donald Trump hat sich über Versprecher von Joe Biden bereits des Öfteren lustig gemacht. Nun gab er selbst Anlass zur Häme.

Donald Trump schlachtet Versprecher von Joe Biden regelmäßig aus, um dessen Gesundheitszustand infrage zu stellen. Nun griff er selbst daneben.

Auf dem Weg zu einer erneuten Kandidatur für die Republikaner als Präsidentschaftskandidat lässt Donald Trump seit Wochen und Monaten kaum eine Gelegenheit aus, sich über den aktuellen Amtsinhaber, Joe Biden, in der Öffentlichkeit lustig zu machen. Vor allem nach verbalen Aussetzern oder Verwechslungen greift Trump seinen demokratischen Konkurrenten teilweise scharf an – und nimmt die Versprecher als Anlass, an den geistigen Fähigkeiten von Joe Biden zu zweifeln.

Donald Trump verwechselt Biden mit Obama bei Wahlauftritt

Umso peinlicher dürfte Trump nun ein Fauxpas bei einem Wahlkampfauftritt in Richmond sein. Der mit 77 Jahren selbst aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht unumstrittene Anwärter auf das Amt des US-Präsidenten verwechselte in seiner Rede Joe Biden mit Barack Obama – und bemerkte den Fehler anders als das Publikum auch anschließend nicht. Das nämlich wurde plötzlich ganz still, so berichtet es der „Guardian“.

„Putin hat so wenig Respekt vor Obama, dass er anfängt, mit Nuklearwaffen zu drohen. Sie haben es gehört. Nuklear. Er fängt heute an, über Atomwaffen zu sprechen“, sagte Trump. Die Verwechslung wäre im Grunde nicht der Rede wert, in den USA wird aufgrund der seit Monaten angeheizten Debatte um die geistige Verfassung des amtierenden Präsidenten inzwischen allerdings auch jedes Wort dessen Herausforderers auf Patzer analysiert.

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So ist den Trump-Kritikern nicht entgangen, dass der Republikaner den vor sieben Jahren aus dem Amt geschiedenen Obama bereits zum dritten Mal in den vergangenen sechs Monaten mit Joe Biden verwechselte.

Für Donald Trump blieb der Patzer nicht die einzige schlechte Nachricht am Wochenende. In den US-Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner musste der Ex-Präsident erstmals eine Niederlage gegen die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley einstecken.

Nikki Haley mit Achtungserfolg im Duell mit Donald Trump

Haley entschied die parteiinterne Abstimmung im Hauptstadtdistrikt Washington für sich, wie die Republikanische Partei in Washington am Sonntagabend (Ortszeit) nach der Abstimmung mitteilte. Das Ergebnis ändert nichts an der eindeutigen Dominanz Trumps in dem Rennen, bricht allerdings dessen bisherige Siegesserie und beschert Haley zumindest einen symbolischen Erfolg – wenn auch nur einen kleinen. Trump hatte zuvor alle parteiinternen Vorwahlen mit Leichtigkeit gewonnen und ist auch bei den weiteren Abstimmungen der klare Favorit.

Die US-Hauptstadt ist extrem demokratisch geprägt, urban, mit hohem Bildungsgrad. Washington gilt als Hochburg des Anti-Trump-Lagers, Anhänger des Ex-Präsidenten sind hier deutlich unterrepräsentiert. (pst mit dpa)