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„Beleidigend und rassistisch“Trump verliert die Nerven und empört mit Aussagen über Harris’ Herkunft

Lesezeit 3 Minuten
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump steht bei einer Wahlkampfveranstaltung am Mikrofon und hält eine Rede vor seinen Anhängern.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich bei einer Konferenz für schwarze Journalistinnen und Journalisten über die Herkunft von Kamala Harris lustig gemacht. Trump beschwerte sich außerdem über die Art und Weise, welche Fragen ihm gestellt wurden.

Donald Trump will in einem Interview schwarze Wähler für sich gewinnen. Stattdessen schlägt er mit Falschbehauptungen und rassistischen Bemerkungen um sich.

Ex-US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview mit rassistischen Äußerungen zu seiner Rivalin Kamala Harris eine Welle der Empörung ausgelöst. Trump fiel am späten Mittwochabend (1. August) wiederholt mit rassistischen und beleidigenden Bemerkungen auf und attackierte Harris unter anderem wegen ihrer Herkunft.

Donald Trump war zu einem Interview zur Konferenz der National Association of Black Journalists (NABJ) eingeladen worden und wollte dort eigentlich schwarze Wähler für sich gewinnen. Stattdessen beschwerte sich der 78-Jährige über die Moderatorinnen und ließ ein klares Bekenntnis zu seinem Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance vermissen.

Donald Trump: Empörung über Aussagen zur Herkunft von Kamala Harris

„Sie hat immer gesagt, sie sei indischer Herkunft. Ich wusste nicht, dass sie schwarz ist. Bis vor ein paar Jahren, als sie offensichtlich schwarz geworden ist. Ich weiß es nicht: Ist sie indisch oder ist sie schwarz?“, sagte Trump. Eine Anmerkung von ABC-Journalistin Rachel Scott, dass Kamala Harris sich schon immer als Teil der schwarzen Community sehe, ignorierte er.

Der ehemalige US-Präsident beschwerte sich über den „bösen und feindseligen Ton“ der Moderatorin. Trump sagte, er habe noch nie „so eine furchtbare erste Frage gehört. Sie haben nicht mal Hallo gesagt oder gefragt, wie es mir geht. Sind Sie von ABC? Falls ja, ich glaube, sie sind ein Fake-News-Sender“, verlor Trump bereits zu Beginn die Nerven.

Donald Trump beschwert sich über „furchtbare“ Journalisten bei Interview – Ex-Präsident verliert die Nerven

Der republikanische Präsidentschaftskandidat beschwerte sich darüber, dass die Veranstaltung verspätet begonnen hatte. Wie mehrere Medien, darunter „Politico“ berichten, war es aber Trumps Team, das das ursprünglich länger geplante Gespräch bewusst kürzer hielt. Kamala Harris hatte eine Teilnahme vor Ort kurzfristig abgesagt.

Trump führte weiter aus, er sei „der beste Präsident für die schwarze Bevölkerung seit Abraham Lincoln“ gewesen. Moderatorin Scott hakte ein, dass beispielsweise Lyndon B. Johnson in den 1960er-Jahren das Wahlgesetz unterzeichnet hatte, das der schwarzen Bevölkerung politische Teilhabe ermöglicht. Auch das ignorierte Trump gekonnt.

Donald Trump implodiert bei wichtigem Interview – Weißes Haus empört über Aussagen

Grundsätzlich schaffte es Trump, der in den vergangenen Umfragen gegenüber Harris an Boden verloren hatte, auf erstaunliche wenige Fragen zu antworten und stattdessen seine eigenen vermeintlichen Erfolge und seine Propaganda in den Vordergrund zu stellen.

Trump, der laut eigener Ansicht „der beste Präsident für die schwarzen Amerikaner“ ist, hatte wiederholt schwarze Staatsanwälte als „Tiere“ oder „Hasen“ bezeichnet und mehrere Kongressabgeordnete, alle Women of Color, dazu aufgefordert, in ihr Heimatland zurückzukehren. Sie alle sind in den Vereinigten Staaten geboren.

Donald Trumps Aussagen „abstoßend und rassistisch“ – Empörung über ehemaligen US-Präsidenten

„Als Person of Color, als Schwarze Frau in dieser Position ... was er gerade gesagt hat, was Sie mir gerade vorgelesen haben, ist abstoßend, es ist beleidigend“, reagierte Bidens Regierungssprecherin Karine Jean-Pierre auf einer Pressekonferenz im Anschluss geschockt auf die Äußerung. Harris’ Team teilte mit, Trump zeige mit seinem Auftritt, wer er wirklich ist.

Der ehemalige US-Präsident schaffte es auch nicht, seinem in die Kritik geratenen Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance den Rücken zu stärken. Auf die Frage, ob Vance von Tag eins an bereit sei, Aufgaben eines Vizepräsidenten zu übernehmen, antwortete Trump nicht und wechselte das Thema.

Der ehemalige US-Präsident ignorierte konsequent die Kritik an seinen Aussagen. Stattdessen betonte er auf seiner Plattform „Truth Social“, dass es Menschen nicht möglich sei, mehr als eine Herkunft zu haben. Kamala Harris hat sowohl asiatische als auch afroamerikanische Wurzeln und ist die erste Frau, die das Amt der Vizepräsidentin bekleidet.