Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, seine Kritiker bei einer Rückkehr als Präsident „zerquetschen“ zu wollen.
Empörung in den USATrump wird mit Hitler verglichen – und reagiert mit Hitler-Wortwahl
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat mit der Bezeichnung politischer Gegner als „Ungeziefer“ scharfe Kritik auf sich gezogen. Das Wahlkampfteam von US-Präsident Joe Biden warf dem Republikaner am Montag vor, „die autokratische Sprache von Adolf Hitler und Benito Mussolini nachzuahmen“.
Zuvor hatte bereits die Demokratin Hillary Clinton in der Vorwoche einen Vergleich zwischen Trump und Adolf Hitler aufgestellt. Auch der Nazi sei rechtmäßig gewählt worden, hatte Clinton erklärt und vor einer Rückkehr Trumps als Präsident gewarnt. Den Republikaner hielt das nun nicht davon ab, sich die Sprache Hitlers zu eigen zu machen.
Nach Hitler-Vergleich von Hillary Clinton: Donald Trump spricht von „Ungeziefer“
Dementsprechend heftig fällt nun die Kritik der Demokraten aus: Viele US-Soldaten hätten im Zweiten Weltkrieg ihre Leben im Kampf gegen diese beiden „Diktatoren“ verloren, erklärte Wahlkampfsprecher Ammar Moussa mit Blick auf die Tatsache, dass Trump sich am Samstag und damit am US-Veteranentag geäußert hatte. Die Soldaten hätten dafür gekämpft, „die unamerikanischen Ideen zu besiegen, für die Trump jetzt eintritt“.
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„Donald Trump glaubt, dass er gewinnen kann, indem er das Land spaltet“, erklärte Moussa unter Verweis auf die Bewerbung des Republikaners für die Präsidentschaftswahl in einem Jahr weiter. „Er liegt falsch, und wie falsch, wird er im nächsten November herausfinden.“
Weißes Haus verurteilt Wortwahl von Donald Trump
Ein Sprecher des Weißen Hauses verurteilte Trumps „Ungeziefer“-Äußerung ebenfalls. Ein solcher Begriff wäre für die Soldaten, die in den 1940er Jahren die US-Uniform angezogen hätten, „entsetzlich wiedererkennbar“ gewesen, erklärte Andrew Bates.
Trump hatte am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat New Hampshire eine Rede gehalten. Er sagte dabei: „Wir werden die Kommunisten, Marxisten, Faschisten und linksradikalen Gangster ausrotten, die wie Ungeziefer in den Grenzen unseres Landes leben, die lügen, stehlen und bei Wahlen schummeln und alles in ihrer Macht Stehende unternehmen werden – legal oder illegal – um Amerika zu zerstören und den amerikanischen Traum zu zerstören.“
Donald Trump will „traurige, miserable Existenz“ von Kritikern bei Rückkehr ins Amt „zerquetschen“
Das englische Wort „vermin“ kann als „Ungeziefer“, „Schädling“, „Schmarotzer“ oder „Pack“ übersetzt werden. Historiker erinnerten nach Trumps Äußerungen daran, dass solche Begriff von den Nationalsozialisten in Deutschland verwendet worden waren, um Juden zu entmenschlichen. Trumps Wahlkampfteam entgegnete auf die Kritik, wer solche historischen Vergleiche anstelle, dessen „traurige, miserable Existenz wird zerquetscht, wenn Präsident Trump in das Weiße Haus zurückkehrt“.
Der für Provokationen bekannte Trump hat im Verlauf der Jahre immer wieder mit seiner Wortwahl für Empörung gesorgt. Der Rechtspopulist will bei der Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 erneut antreten und ist im Rennen um die Kandidatur seiner Republikanischen Partei klarer Favorit. Kritiker befürchten, dass der 77-Jährige bei einem Wahlsieg einen zunehmend autoritären Kurs fahren könnte – auch im Umgang mit politischen Gegnern.
Warnungen vor Rückkehr von Donald Trump: Gute Beziehungen zu Wladimir Putin
Auch seine Haltung gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und der Nato sorgt immer wieder für Warnungen vor einem Wahlsieg des Republikaners. Zuletzt war bekannt geworden, dass Trump Nato-Partnern während seiner Amtszeit damit gedroht hatte, die USA würden sie gegen einen russischen Angriff nicht verteidigen. Den russischen Angriff auf die Ukraine und das Vorgehen Putins bezeichnet Trump als „genial“, der Kremlchef sei sehr „smart“, hieß es von Trump. (mit afp)