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Besuch in Neu DelhiScholz will wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Indien vertiefen und fordert klare Haltung im Ukraine-Krieg

Lesezeit 2 Minuten
Scholz hält sich zu einem zweitägigen Besuch in Indien auf und besucht auch Bangaluru.

Bundeskanzler Olaf Scholz (l, SPD) steht mit Premierminister Narendra Modi am Hyderabad House, dem Gästehaus der indischen Regierung.

Auch wegen des Ukraine-Kriegs will Kanzler Olaf Scholz die Bindungen zu Indien stärken. Das Land ist stark von Russland abhängig.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will die wirtschaftliche Zusammenarbeit Deutschlands mit Indien deutlich ausbauen. Deutsche Investitionen in Indien sollten verstärkt und die Zahl der Beschäftigten der 1800 deutschen Unternehmen dort „massiv erhöht“ werden, sagte Scholz am Samstag nach einem Gespräch mit dem indischen Premierminister Narendra Modi in Neu Delhi.

Indien stark abhängig von Russland

Der Kanzler machte sich auch stark für einen möglichst baldigen Abschluss eines Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Indien, einem wirtschaftlich aufstrebenden Land mit der zweitgrößten Bevölkerung weltweit. „Ich werde mich auch persönlich engagieren, dass diese Sache nicht so lange dauert, wie sie bisher schon gedauert hat“, sagte er. Die EU und Indien verhandelten bereits von 2007 bis 2013 über ein Freihandelsabkommen - damals scheiterten die Gespräche. Im vergangenen Jahr wurden sie wieder aufgenommen.

Scholz besucht zum ersten Mal Indien.

Olaf Scholz besucht auf Strümpfen die Gedenkstätte Mahatma Gandhis (Rajghat). Scholz hält sich zu einem zweitägigen Besuch in Indien auf.

Außerdem warb Scholz für einen stärkeren Austausch von Fachkräften und eine engere Kooperation bei Forschung und Entwicklung. Zum Ausbau der Zusammenarbeit im Technologiesektor wurde eine Vereinbarung zwischen beiden Regierungen unterzeichnet. Am Sonntag wollte Scholz die Hightech-Metropole Bengaluru im Süden des Landes besuchen.

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Bei einer gemeinsamen Pressebegegnung mit Modi verurteilte Scholz den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, bei dem Indien eine neutrale Rolle einnimmt. Dieser Krieg breche mit dem Prinzip, „dass man nämlich nicht mit Gewalt Grenzen verschiebt, dass nicht Macht, sondern das Recht die internationalen Beziehungen prägt, dass nicht der Revisionismus die Grundlage des Handelns von Staaten sein darf“.

Indien hatte sich erst am Donnerstag bei der Abstimmung in der UN-Vollversammlung über eine Resolution enthalten, in der der Abzug der russischen Truppen gefordert wird. Indien arbeitet nicht nur wirtschaftlich eng mit Russland zusammen. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat es seine Importe von relativ günstigem russischen Öl ausgeweitet. Auch militärisch steht Indien Russland sehr nahe. Ein Großteil der Ausrüstung der indischen Streitkräfte stammt von dort. (dpa)