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Baugebiet VierwegeInvestoren wollen 28 neue Sozialwohnungen in Mechernich bauen

Lesezeit 3 Minuten
Visualisierung eines am Georges-Girard-Ring in Mechernich (Baugebiet Vierwege) geplanten Mehrfamilienhauses mit 28 Wohneinheiten.

Sozialer Wohnungsbau in Mechernich: Unterhalb des Netto-Marktes soll am Georges-Girard-Ring im Baugebiet Vierwege ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt 28 Wohneinheiten entstehen. Zum Einzug benötigen die Mieter einen Wohnberechtigungsschein.

Am Georges-Girard-Ring in Mechernich ist der Neubau von 28 Sozialwohnungen geplant. Die Kosten belaufen sich auf rund sieben Millionen Euro.

Günstiger Wohnraum ist auch im Kreis Euskirchen zunehmend Mangelware. Steigende Baukosten und Mieten verschärfen die Lage auf dem Wohnungsmarkt zusätzlich. Insbesondere Familien mit geringem Einkommen sind die Leidtragenden, denn Mietwohnungen, speziell günstige Sozialwohnungen, sind ein knappes Gut. Umso erfreulicher ist es da, dass ein Investor in einem Mechernicher Neubaugebiet ein mit öffentlichen Mitteln gefördertes Mehrfamilienhaus mit insgesamt 28 Wohneinheiten errichten will.

„Die Planungen für das Projekt sind fast abgeschlossen“, berichtet Dietrich Wacker, Geschäftsführer der Wacker Immobilien & Bauträger GmbH aus Rheinbach. Auf einem Grundstück in Hanglage am Georges-Girard-Ring im Baugebiet Vierwege soll der viergeschossige Bau mit drei Vollgeschossen entstehen. „Der Förderantrag beim Kreis Euskirchen ist gestellt und wir haben mit der Stadt Mechernich bereits intensive Vorgespräche geführt“, so Wacker, der das Projekt zusammen mit dem Bauingenieur Waldemar Neufeld aus Blankenheim in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz vorgestellt hat.

Mechernicher Stadtrat muss dem Grundstücksverkauf noch zustimmen

Bei den Mechernicher Kommunalpolitikern traf das vorgestellte Bauvorhaben allseits auf offene Ohren. Bertram Wassong (SPD), der bereits in der Vergangenheit vorgeschlagen hatte, eine eigene Mechernicher Wohnungsbaugesellschaft oder Genossenschaft nach dem Vorbild der Euskirchener Baugesellschaft „Eugebau“ zu gründen, war begeistert: „Dieses Projekt findet spontan unsere vollste Zustimmung.“ Bereits in der nächsten Ratssitzung am 25. Juni soll über den Verkauf des Grundstücks, das der Stadt Mechernich gehört, entschieden werden.

Auch Stadtplaner Thomas Schiefer begrüßte die vorgestellten Pläne: „Der Bedarf für Wohnungen im unteren Preissegment ist auch in Mechernich zweifelsohne vorhanden.“

Die Mieten werden voraussichtlich zwischen 6,55 und 7 Euro pro Quadratmeter liegen. Die Preisbindung besteht dann für 25 Jahre.
Dietrich Wacker, Geschäftsführer der Wacker Immobilien & Bauträger GmbH

Projektleiter Wacker formulierte es noch deutlicher. „Die Nachfrage ist riesig“, sagte er im Gespräch mit dieser Redaktion. Der Rheinbacher Unternehmer kennt sich inzwischen bereits recht gut aus im Mechernicher Wohnungsmarkt, denn in direkter Nachbarschaft zu dem nun vorgestellten Mehrfamilienhaus hat sein Unternehmen bereits drei weitere Wohnungsbauprojekte in der Mache.

Projektleiter berichtet von „riesiger Nachfrage“ in Mechernich

„Ein Mietshaus mit 17 Wohneinheiten ist bereits fertig und voll belegt, das zweite mit 13 Wohneinheiten ist fast fertiggestellt“, berichtet Wacker: „Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Wohnungen ab August oder September dieses Jahres ebenfalls vermieten können.“ Die Arbeiten an einem dritten Neubau haben unterdessen begonnen und sollen bis Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen werden.

Ansicht (Zeichnung) eines geplanten Mehrfamilienhauses.

Der Mittelteil des Neubaus soll nach hinten in Richtung Hang versetzt errichtet werden. Durch die abweichende Farbgebung soll sich zusätzlich eine bessere Gliederung ergeben, so die Planer.

Im Gegensatz zu diesen drei frei finanzierten Projekten hoffen Wacker und die hinter ihm stehenden Investoren Waldemar Altergot und Paul Friesen aus Weilerswist bei dem nun geplanten Projekt auf eine öffentliche Förderung bei den Baukosten.

Dafür werden die Wohnungen entsprechend günstiger auf dem Markt angeboten. „Die Mieten werden voraussichtlich zwischen 6,55 und 7 Euro pro Quadratmeter liegen. Die Preisbindung für den auf diese Weise geförderten Wohnraum besteht dann für 25 Jahre“, erklärte Wacker. Interessierte Mieter benötigen in dieser Zeit einen Wohnberechtigungsschein.

Der Baubeginn soll nach Möglichkeit im Jahr 2025 erfolgen

Geplant sind unterschiedlich große Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen, die zum Teil auch über einen Balkon verfügen sollen. Um den relativ großen Baukörper (Wacker: „Wir kommen auf insgesamt rund 11.000 Kubikmeter umbauten Raum“) zu gliedern, ist der Mittelteil nach hinten in Richtung Hang versetzt. „Dadurch erreichen wir, dass das Gebäude nicht so wuchtig wirkt“, so Wacker: „Von der Seite wird es sogar so aussehen, dass es sich um zwei Gebäude handelt.“ Insgesamt gehe man von Baukosten in Höhe von rund sieben Millionen Euro aus.

Durch die allgemeine Flaute im Bausektor sei es seiner Ansicht nach kein Problem, zügig mit dem Bau zu beginnen: „Da der private Wohnungsbau derzeit stagniert, sind bei den Firmen überall Kapazitäten verfügbar“, zeigt Wacker sich optimistisch: „Wenn alles klappt, wollen wir im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten starten.“