Ein Airbus A340 der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa hat einen Flug aus dem indischen Chennai nach Frankfurt am Main wegen eines Notfalls an Bord der Maschine abbrechen müssen. Das Flugzeug war in irakischem Luftraum unterwegs, als der Pilot plötzlich eine Kehrtwende einleitete.

„Grund der Zwischenlandung war ein medizinischer Notfall“, bestätigte ein Lufthansa-Sprecher den Zwischenfall am frühen Dienstagmorgen (30. April) dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Crew leitete nach dem Zwischenfall eine Sicherheitslandung am Flughafen in Kuwait ein. Zunächst war unklar, warum das Flugzeug von seiner geplanten Route abwich.

Lufthansa: Airbus A340 meldet Luftnotfall – Pilot wendet in 10.000 Metern Höhe plötzlich

Der Airbus A340 war am späten Montagabend gegen 22.45 Uhr in Chennai gestartet, anschließend flog die Lufthansa-Maschine zunächst planmäßig auf etwas mehr als 10.000 Metern Höhe über den Indischen Ozean und überquerte den Persischen Golf. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“.

Der Pilot funkte dabei den international gültigen Nofallcode 7700, um eine Notlage an Bord des Airbus A340 anzuzeigen. In Absprache mit der Flugverkehrskontrolle wurde dabei beschlossen, das Flugzeug schnellstmöglich aufgrund des medizinischen Notfalls zu landen.

Medizinischer Notfall: Lufthansa-Flug nach Deutschland umgehend abgebrochen

Kurz vor 4 Uhr morgens leitete der Pilot dann die Kehrwende ein und flog eine scharfe Kurve über dem westlichen Irak, bevor der Airbus A340 Kurs auf Kuwait nahm. 40 Minuten später landete das Flugzeug nach einem schnellen Sinkflug in Kuwait, Sanitäter und Rettungskräfte waren bereits vor Ort und warteten auf den Airbus A340.

Die Lufthansa machte keine genaueren Angaben zur Art des medizinischen Notfalls. Das Flugzeug nahm wenig später wieder den Flug in Richtung Deutschland auf und landete mit ein wenig Verspätung gegen 11.30 Uhr deutscher Zeit am Flughafen in Frankfurt am Main. Auf dem Weiterflug kam es zu keinen weiteren Zwischenfällen.

Airbus A340 auf dem Weg nach Frankfurt – Lufthansa-Flugzeug funkt Notfallcode

Wie es dem betroffenen Passagier geht, ist derzeit unklar. Fluggesellschaften machen aufgrund des Schutzes der Persönlichkeitsrechte allerdings nie genauere Angaben zu den in Not geratenen Personen. Erst vor wenigen Monaten war an Bord eines Airbus A380 der Lufthansa ein Passagier noch im Steigflug gestorben, er hatte einen Herzinfarkt erlitten.

Ein medizinischer Notfall an Bord ist einer der wenigen Gründe für Piloten, einen sogenannten Luftnotfall auszurufen. Da die Sicherheit aller Passagiere in diesem Fall allerdings nicht gefährdet ist, wird nicht von einer Not-, sondern von einer Sicherheitslandung gesprochen. (shh)