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Ermittlungen in BayernFast 800.000 Euro zu viel von Letzter Generation beschlagnahmt

Lesezeit 2 Minuten
ARCHIV - 25.11.2023, Berlin: Aktivisten der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" und anderer Gruppierungen blockieren die Straße des 17. Juni. Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) hat die Präventivhaft für Klimaaktivisten, die sich festkleben, als Verstoß gegen die Menschenrechte bezeichnet. Foto: Paul Zinken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Aktivisten der Klimaschutzgruppe Letzte Generation und anderer Gruppierungen blockieren die Straße. (Archivbild)

Bei Ermittlungen gegen die Letzte Generation wurden fast 800.000 Euro beschlagnahmt. Doch weniger als zehn Prozent des Geldes gehört ihnen.

Im Rahmen der bayerischen Ermittlungen gegen Aktivisten der Letzten Generation sind rund 725.000 Euro zu viel beschlagnahmt worden. Das Geld gehörte anderen Kunden eines Finanz-Start-ups. Das Landgericht München habe die beschlagnahmte Summe als unverhältnismäßig eingestuft, teilte ein Sprecher des Gerichts mit. Zuvor berichtete „Zeit Online“.

Letzte Generation: Ermittlungen wegen Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung

Der Hintergrund: Die Aktivisten hatten rund 70 000 Euro beim Start-up Elinor angelegt. Das Unternehmen bot sogenannte Gruppenkonten an, laut Gründer zum Beispiel für Chorgruppen. Dabei liegt das Geld nicht auf einem eigenen Konto, sondern wird nur virtuell der jeweiligen Gruppe als Guthaben zugewiesen. Im Rahmen der Ermittlungen gegen die Letzte Generation beschlagnahmten die Behörden fast 800.000 Euro von Elinor, laut Unternehmen einen größeren Teil der Guthaben.

Dagegen wendete sich das Unternehmen – mit Erfolg. Aus Sicht des Gerichts überwiegt das Interesse der anderen Kunden, über ihr Geld verfügen zu können. Die Beschlagnahmung des gesamten Betrages sei unverhältnismäßig. Das Landgericht hob am 7. Dezember den Beschluss des Münchner Amtsgerichts vom Mai teilweise auf. Start-up Gründer Lukas Kunert sagte: „Die Entscheidung stärkt unser Vertrauen in den Rechtsstaat. Leider war das aber zu spät für die vielen Gruppen, die Elinor bereits genutzt haben.“ Das Unternehmen musste demnach seine Tätigkeit einstellen.

Elinor gab an, mit Blick auf die „spaltende Wirkung“ das Gruppenkonto der Letzten Generation bereits im März 2023 gekündigt zu haben.

Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt gegen Klimaaktivisten der Letzten Generation wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Bei einer Razzia im Mai hatten zahlreiche Beamte Objekte in sieben Bundesländern durchsucht. (dpa)