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Konzept noch in PlanungVorerst gibt es in Köln kein vergünstigtes Kulturticket

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Besucher im Kölner Museum Ludwig

Besucher im Kölner Museum Ludwig

Ein Ankurbeln der Besucherströme nach Corona war das Ziel des geplanten „9-Euro-Tickets“ für die Kölner Kultur. Doch so schnell wird das nun nichts, es fehlt noch immer an einem Konzept.

Dieses Jahr wird es in Köln nichts mehr mit einem „9-Euro-Ticket“ für Kunst- und Kulturveranstaltungen. Seit längerem wird in der Politik darüber diskutiert, wie man nach den Einschnitten der Corona-Pandemie das Publikum mit finanziellen Anreizen wieder verstärkt anlocken kann.

Das Kulturdezernat hatte eine Prüfung zugesagt, legte bisher aber keine Vorschläge für ein vergünstigtes Kulturticket vor. Auf Anfrage der Rundschau erklärte die Kulturverwaltung, man stehe „nach wie vor mit unterschiedlichen Akteuren, auch aus der freien Szene, in Kontakt, um ein abgestimmtes Konzept zu erstellen“.

Ein Zeitpunkt zur Finalisierung des Konzepts sei „nicht gesetzt“, so das Kulturdezernat. „Selbstverständlich muss es zeitlich so gestaltet werden, dass der Startpunkt der daraus resultierenden Maßnahmen im ersten Quartal 2023 liegt.“

Zur Klärung der offenen Fragen beantragte die SPD-Fraktion, die bereits 2021 im Kulturausschuss vergünstigte Kulturtickets für Studierende und Azubis gefordert hatte, ein Fachgespräch unter Beteiligung der freien Szene Anfang nächsten Jahres. Dabei sollen die bisher vorgebrachten Ideen mit allen Akteuren aus Kultur, Politik und Verwaltung diskutiert werden. Es gehe darum, Chancen und Grenzen eines Kulturtickets zu erörtern und „ein Kölner Modell zur Publikums(rück)gewinnung“ zu entwickeln, so SPD-Ratsmitglied Maria Helmis. Der Ausschuss nahm den Antrag einstimmig an.

FDP-Kulturexperte Lorenz Deutsch warnte vor möglichen negativen Folgen verbilligter Eintritte für die freie Szene. Künstler müssten von ihrer Arbeit leben können, die Eintrittsgelder stellten auch eine Wertschätzung des Angebotes dar. „Diesen Zusammenhang aufzulösen würde nicht nur eine Entwertung des Angebotes bedeuten, sondern auch zu erheblichen Einnahmeverlusten. Diese müssten kompensiert werden. Das dürfte die Leistungsfähigkeit der Kommunen deutlich übersteigen“, sagte Deutsch. „Wenn zusätzlich Geld zur Verfügung stehen sollte, wäre es besser in die Stärkung des Angebotes und faire Honorarregelungen investiert.“