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Philharmonie-Programm 2024/25KölnMusik schlägt zur nächsten Konzertsaison neue Wege ein

Lesezeit 4 Minuten
Die Dirigentin Susanna Mälkki.

Die Dirigentin Susanna Mälkki.

„In der Philharmonie findet jede Musikrichtung, die in Köln und der Welt zu hören ist, ihren Platz“, sagt Intendant Louwrens Langevoort.

Das Kölner Alinde Quartett und Schlagwerker Christoph Sietzen an der Marimba spielen ein Potpourri aus Antonin Dvoraks „Amerikanischen“, Csardas, Ragtime, barocken Klängen und Mozart und immer wieder klingt „Happy Birthday“ durch.

Ständchen für Langevoort

Louwrens Langevoort feierte gestern in der Philharmonie seinen 67. Geburtstag, den er gleich mit Musikbeispielen in einer öffentlichen Vorstellung der Spielzeit 2024/25 verband. Es ist seine letzte, er ist seit zwanzig Jahren Intendant der Philharmonie. Er stellte dabei die Porträtkünstler der nächsten Konzertsaison vor: Die Organistin Iveta Apkalna, den ehemaligen Rising-Star Sietzen, den Cellisten, Sänger und Komponisten Abel Selaocoe und das Alinde Quartett. Mit dem Programm schlägt KölnMusik neue Wege ein, geht zum Beispiel im Mitmachkonzert für alle interessierten Schlagzeuger Kölns hinaus in die Stadt.

Barockmusik mit Schlagwerk

„In der Philharmonie findet jede Musikrichtung, die in Köln und der Welt zu hören ist, ihren Platz“, sagt Langevoort. Der südafrikanische Musiker Abel Selaocoe entfachte vor zwei Jahren auf der Cologne Jazzweek ein musikalisches Feuerwerk, das noch nachhallt. In der neuen Saison wird er ab Ende Oktober bis Anfang Mai 2025 fünf Mal im Konzert zu hören sein. Selaocoe kommt dann mit zwei neuen Werken auf das Podium: Ein von ihm komponiertes Stück spielt das Signum Quartett am 28. Oktober.

Er selbst wird gemeinsam mit dem Ensemble Resonanz die Uraufführung eines neuen Werkes von Kate Moore am 15. Juni 2025 interpretieren. Auch das Alinde Quartett ist fest in das Programm eingebunden. Gemeinsam mit der lettischen Organistin Iveta Apkalna spielt das Ensemble am 17. Juni 2025 die Uraufführung von SJ Hankes neuem Stück für Orgel und Streichquartett, ein Kompositionsauftrag der KölnMusik.

Kleine Musikdetektive

Apkalna erklärte gestern in ihrer Videogrußbotschaft, dass sie eine enge, ja sehr persönliche Verbindung zur Philharmonie habe. Hier habe sie ihren Mann kennengelernt und ein Jahr später geheiratet. Am 15. Juni 2025 moderiert Harald Schmidt das Kinderkonzert, bei sie einen Krimi an der Orgel begleitet und mit den kleinen Musidetektiven sämtliche Register zieht. Christoph Sietzen wird am 29. September 2024 mit der Academy of Ancient Music Werke von Johann Sebastian Bach, Antonio Bertali, Francesco Geminiani, Georg Friedrich Händel und Iannis Xenakis spielen.

Als Neuheit stellte Langevoort die Konzerte vor, die bereits um 19 Uhr beginnen und nur eine Stunde dauern. Damit kommt er Wünschen des Publikums nach, das mit Bus und Bahn anreist. Sietzen wird am 20. Januar in einem dieser „Philharmonie.7“-Konzerte zu hören sein und Werke unter anderen von Steve Reich und Panagiotis Lafkaridis mit dem Schlagwerkensemble Motus aufführen. In der Konzertsaison sind wieder berühmte Orchester wie unter anderen die Wiener Philharmoniker und das Orchestre de Paris mit Klaus Mäkelä zu Gast.

Klassik bis Varieté

Die Berliner Philharmoniker mit Kirill Petrenko, das Gewandhausorchester Leipzig mit Andris Nelsons, das Symphonieorchester des Barischen Rundfunks oder das London Symphony Orchestra mit Sir Antonio Pappano. Das Gürzenich-Orchester spielt an Pfingsten 2025 mit seinem künftigen Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada Arnold Schönbergs „Ein Überlebender aus Warschau“. Schönberg der am 13. September 1874 in Wien geboren wurde – also vor 150 Jahren – gilt der Schwerpunkt der Konzertsaison, wie auch Pierre Boulez, der am 26. März nächsten Jahres 100 Jahre alt geworden wäre.

Er hatte eine besondere Beziehung zu Köln, der Philharmonie und dem Publikum. Als Solisten sind Stars wie Lisa Batiashivili, Janine Jansen, Mitsuko Uchida, Philippe Jaroussky, Alexandre Kantorow oder Igor Levit in der Philharmonie zu hören. Die 14 Monate, die Langevoort noch im Amt ist, will er nutzen, um den Bogen von Klassik zu Varieté zu schlagen. „Wir wollen unsere Möglichkeiten weiterentwickeln, Diversität leben. Die Welt brauche Künstler, Kultur ist Pfeiler unserer Gesellschaft – gerade in Krisenzeiten.“


Der Vorverkauf für die Konzerte der KölnMusik von September bis Oktober 2024 beginnt am heutigen 29. Mai. Abonnenten können Karten an der Konzertkasse kaufen, online oder unter der Hotline 0221/280 280. www.koelner-philharmonie.de