Konzert in KölnJulia und Angus Stone – Ein Gefühl von warmem Sommerwind in der Philharmonie

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Wohnzimmer-Atmosphäre: Julia und Angus Stone in der Philharmonie.

Wohnzimmer-Atmosphäre: Julia und Angus Stone in der Philharmonie.

Das Duo aus Australien („Big Jet Plane“) verpasste der Philharmonie eine Wohnzimmer-Atmosphäre.

Wahrscheinlich hört man die Musik von Angus and Julia Stone am besten auf Reisen. Vorzugsweise im Auto, bei heruntergekurbelten Fenster, mit Wind im Haar und warmen Sommerlicht, das sich auf der Sonnenbrille spiegelt. So ähnlich werden einige Menschen das bekannteste Lied „Big Jet Plane“ der beiden musikalischen Geschwister gehört haben.

Das Duo aus Newport, Australien, ist selber viel gereist: Direkt nach der Schule nach London, Los Angeles, Paris, Berlin, über Ägypten nach New York zurück in das australische Hinterland, wie sie selber sagen. Um ihr neues Album „Cape Forestier“ vorzustellen hat es sie nun auch nach Köln verschlagen.

Doch bevor die beiden die Bühne betreten, eröffnet der Sänger und Songwriter Harrison Storm den Abend. Er steht vor dem wohnlichen Bühnenbild aus Teppichen und scheinbar zusammengewürfelte Stühlen, ausgestattet lediglich mit seiner Gitarre und seiner hohen Falsettstimme. Er betont, wie glücklich er darüber ist, an einem so besonderen Ort zu spielen und dem Publikum, das eher nicht nach klassischen Philharmoniegästen aussieht, fühlt vielleicht ähnlich.

Julia und Angus Stone: Gut vorbereitet in Kleid und Samtanzug

Die beiden Hauptakteure des Abends allerdings sind vorbereitet: In Kleid und Samtanzug betreten Angus und Julia Stone die Bühne. Den ersten Track spielen sie noch alleine, dann erst setzen sie sich in die Wohnzimmerkulisse, zu der bereitstehenden Flasche Wein und ihrer Band, Loren Benson (Schlagzeug), Benjamin Edgar (Gitarre) und Cass Mitchell (Bass).

Bereits mit dem dritten gemeinsam performten Song schaffen die Musiker einen Gänsehautmoment. So beginnen die fünf gemeinsam mit dem Publikum einen Trip mit Liedern aus allen bisher veröffentlichen Alben. Sie erzählen ihr Leben, von persönlichen Hochzeitsliedern, die zu Hits wurden und streuen Anekdoten über ihre Songs ein. Dass „For You„ geschrieben wurde, um einen Ex-Freund wiederzugewinnen, erzählt Julia Stone, aber letztlich nicht daraus geworden ist. „Zum Glück dieser Song“, schließt Angus und spricht damit wahrscheinlich für alle Anwesenden.

Die Reise endet nach stehenden Ovationen und der lautstark gefordert Zugabe mit einer akustischen Coverversion von Neil Youngs „Harvest Moon“. Der Song davor? Logisch: „Big Jet Plane“.

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