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Neues Kölner RatsbündnisGroße Pläne für Kölns Kulturszene

Lesezeit 3 Minuten
Depot im Carlswerk

Das Depot im Carlswerk soll als Außenspielstätte des Schauspiels Köln erhalten werden. 

Köln – Das neue Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt hat sich auch die Kultur recht groß auf die Fahnen geschrieben. In der Bündnisvereinbarung widmet man sich diesem Themenkomplex erst gen Ende, ganze sechs Seiten lang, aber inhaltlich üppig.

„Kunst und Kultur brauchen die Autonomie des künstlerischen Schaffens, aber auch eine Kulturpolitik, die dieses fördert.“ Auf der Basis dieses Credos entwickeln die drei Parteien einen Katalog von Zielen, die bisweilen eher allgemein und dann wieder sehr konkret formuliert werden. Der bereits vorliegende Kulturentwicklungsplan soll dabei als Ausgangspunkt und Richtschnur dienen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die freie Szene gelegt, „eine gleichberechtigte Säule des kulturellen Lebens“.

Öffnungszeiten in Museen erweitern

Bereits bestehende Kulturstrukturen sollen „nachhaltig“ gesichert werden. Neben den „etablierten Institutionen und Initiativen“ will man aber auch neue Impulse setzen und existierende Strukturen verbessern. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Künstlerinnen und Künstlern sollen verbessert werden. So ist „beabsichtigt“, ab 2022 den Etat für die freie Szene jährlich um eine Million Euro zu erhöhen. Außerdem werden die Institutionen aufgefordert, nach Möglichkeiten zu suchen, ihre Gebäude für die freie Szene zu öffnen.

In den Museen sollen die Öffnungszeiten erweitert – etwa durch eine Montagsöffnung – und möglicherweise ein freier Eintritt in die Dauerausstellungen ermöglicht werden.

Auf der Agenda steht der Tanz, der „mittelfristig“ als dritte Sparte bei den Bühnen etabliert werden soll, genauso wie die Schaffung eines Kammermusiksales.

Bessere Instandhaltung der Bauten

Die bestehenden Kulturbauten sollen besser instandgehalten, „Bau- und Sanierungsmaßnahmen vorab noch intensiver geplant werden“. Das Depot in Mülheim soll als Spielstätte ebenso erhalten bleiben wie das Otto-Langen-Quartier und Raum 13, die Halle Kalk will man sanieren und weiterentwickeln, für das ehemalige Rautenstrauch-Joest-Museum am Ubierring soll die zumindest geprüft werden.

Und Kultur soll alle erreichen. Mit einem „gesamtstädtischem Konzept ,Kulturelle Bildung 2030’“ will man Kölnerinnen und Kölner der unterschiedlichen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten („Angebote zur Überwindung der Schwellenangst“) erreichen – und auch mit entsprechenden Angeboten direkt in ihren jeweiligen Veedeln ansprechen.

Doch das Trio denkt auch über die Grenzen der Stadt hinaus: Köln soll weiterhin auch in Sachen Kultur „internationaler Anziehungspunkt“ und in diesem Bereich gut vernetzt bleiben – sowohl für Künstler, etwa durch „interkulturelle Einrichtungen wie die Akademie der Künste der Welt“, als auch für Besucher der Stadt, Stichwort „Kulturmarketing“.

„Kreativräume und Clubkultur“ sollen in die Stadtplanung integriert, geschützt und gefördert werden. Darüber hinaus denkt man darüber nach, „eine große Open-Air-Fläche“ zu finden, wo auch nach 22 Uhr Konzerte und Veranstaltungen stattfinden können.

Damit diejenigen, die finanziell gefördert werden sollen, es leichter haben, ist es das Ziel, Antragstellungen zu vereinfachen und Verfahren und Vergabe transparenter zu gestalten.