Nach 33 JahrenTheater am Sachsenring muss schließen
Köln – Nach 33 Jahren schließt das Theater am Sachsenring seine Pforten. „Wir haben uns über unsere Schmerzgrenze hinaus belastet – persönlich und finanziell“, begründet Mitarbeiterin Hannelore Honnen das Aus – die letzte Vorstellung ist für den 31. Dezember geplant: der Kabarettist Thomas Reis, ein alter Freund des Hauses, spielt dann sein Programm „Schimpf vor 12“.
Schon seit 2005, so Theaterleiter Joe Knipp, fehle „jede seriöse Grundförderung“ von Seiten der Stadt. Auch die Bitte einer finanziellen Überbrückung 2018 sei nicht entsprochen worden. Nach der Aufforderung von Kulturpolitikern habe es zwar in diesem Jahr eine Liquiditätshilfe gegeben, aber die „betrug gerade einmal 15% der beantragten Summe. Zu wenig. Diese seit Jahren andauernde Missachtung hat uns mürbe gemacht“, gibt Joe Knipp zu.
Aufführungen bekommen gute Bewertungen
Die Inszenierungen bekämen gute Rezensionen und ausgezeichnete Bewertungen der Besucher, die Besucherorganisationen Freie Volksbühne und Theatergemeinde hatten angekündigt, Stücke der Spielzeit in ihre Abonnements aufzunehmen – allein das scheint für das Traditionshaus in der Südstadt nicht zu genügen. „Wir machen klassisches Theater, kein Dokumentationstheater, keine Videoinstallationen – und das Publikum wird weniger und weniger“, berichtet Hannelore Honnen.
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„Aber ich höre das zum Beispiel auch von Kollegen, die Musik machen, dass es immer schwieriger wird.“Aber bis zum Ende legt man nicht die Hände in den Schoß. Am 14. November feiern „Die Weihnachtsengel“ Premiere, ein Stück aus der Feder von Thomas Reis, bei dem Joe Knipp Regie führen wird. Außerdem steht bis zum Jahres Ende viel Bewährtes auf dem Programm: „Dracula“, „Tür auf, Tür zu“, „Püdel Tam Tam“ sowie „Der Gott des Gemetzels“.
Infos zu Terminen und Karten unter theater-am-sachsenring.de