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Lanz ungewohnt sprachlosSPD-Politiker Dohnanyi nimmt Putin in Schutz

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Der frühere Bürgermeister von Hamburg Klaus von Dohnanyi

Markus Lanz stellt am Donnerstagabend den 93-jährigen Gast Klaus von Dohnanyi in seiner Talk-Runde mit folgenden Worten vor: „In den letzten Kriegswochen der Nazi-Diktatur noch eingezogen, Nachts vor den Russen über die Elbe geflohen und später Mitglied im ersten Willy Brandt Kabinett.“

Dohnanyis Vater, führende Persönlichkeit im Widerstand gegen die Nazis, wurde kurz vor Kriegsende auf persönlichen Befehl Hitlers ermordet. Im letzten Satz nennt der ZDF-Moderator von Dohnanyi eine streitbare Person. Eine Eigenschaft die im Laufe der Sendung immer mehr zum Faktor wird.

Zu Gast sind außerdem noch Claudia Major – Sicherheitsexpertin, Karen Pittel – Professorin für Volkswirtschaftslehre und Julius van de Laar, ein Strategieberater.

Bilder aus dem Kriegsgebiert Mariupol werden eingespielt. Dohnanyi erinnert das an seine Erlebnisse aus dem zweiten Weltkrieg. "Wenn man das alles erlebt hat und als eigene Erfahrung mitbringt, denkt man vielleicht in diesen Fragen doch etwas vorsichtiger als mancher, der nur die Gegenwart und diesen ersten Krieg erlebt.", erzählt der ehemalige Hamburger Bürgermeister.

Dohnanyi nimmt Putin in Schutz

Doch im Laufe der Sendung verteidigt das SPD-Urgestein mehrfach Vorwürfe gegenüber Russland und Putin. Als Lanz und van de Laar aufzählen was „Putin in der Vergangenheit in Tschetschenien, Georgien oder Syrien gemacht hat“, nimmt von Dohnanyi in einem der Fälle den Kreml-Chef in Schutz. Man müsse das „einzeln aufdröseln“, und in Syrien hätte Putin ja nur seinen Verbündeten Assad verteidigt – egal was man davon halten würde. Laut von Dohnanyi hat sich Putin „Völkerrechtlich so verhalten, wie es einem Verbündeten geschuldet ist.“. Lanz ist sprachlos.

Auch die sogenannte „NATO-Osterweiterung“ stellt einen weiteren Streitpunkt dar. Claudia Major betonte vehement, dass die Osterweiterung ein Wunsch der Länder war, die Mitgliedsstaaten werden wollten und kein Vorschlag der Nato selber. Der Vorwurf der proaktiven Erweiterung stünde fälschlischerweise im Raum laut Major. Sie verweist dabei auf das russische Narrativ, dass die Nato als „böse“ hingestellt wird.

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Von Dohnanyi entgegnet, dass die Erweiterung ein gebrochenes Versprechen des Westens Russland gegenüber gewesen sei. Er spricht von einem „Stachel im russichen Selbstbewusstsein.“

Auch im weiteren Verlauf begegnet der 93-jährige Vorwürfen gegenüber Russland und Putin sehr defensiv. Moderator Lanz und Claudia Major reagieren verständnislos auf diese Position. Während von Dohnanyi um das Verständnis für Russlands Befindlichkeiten kämpft, werfen ihm seine Widersacher immer wieder die Verwendung „russischen Narrativs“ vor. Der ehemalige SPD-Politiker beteuert jedoch er hätte Putin „weder gestern noch heute verteidigt“. (ph)