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Für „Johann Holtrop“Kölns Schauspielintendant gewinnt Deutschen Theaterpreis

Lesezeit 3 Minuten
Johann Holtrop
Abriss der Gesellschaft
nach dem gleichnamigen Roman von Rainald Goetz
Regie: Stefan Bachmann
 
Regie: Stefan Bachmann
Bühne: Olaf Altmann
Kostüme: Jana Findeklee, Joki Tewes
Choreografie & Körperarbeit: Sabina Perry
Musikalische Einrichtung & Komposition: Sven Kaiser
Licht: Michael Gööck
Dramaturgie: Lea Goebel
 
Foto: Tommy Hetzel

Preisgekrönte Inszenierung: Johann Holtrop - Abriss der Gesellschaft nach dem gleichnamigen Roman von Rainald Goetz unter der Regie von Kölns Schauspielintendant Stefan Bachmann wurde mit dem Deutschen Theaterpreis ausgezeichnet.

Stefan Bachmann hat den Deutschen Theaterpreis „Der Faust 2023“ in der Kategorie Inszenierung Schauspiel gewonnen.

Der Deutsche Theaterpreis ehrt herausragende künstlerische Leistungen, die die Vielfalt der Theaterlandschaft in Deutschland widerspiegeln. Das ist dem scheidenden Kölner Schauspielintendant Stefan Bachmann mit „Johann Holtrop - Abriss der Gesellschaft“ offenbar gelungen. In Hamburg wurde seine Inszenierung ausgezeichnet. Das Stück nach einem Roman von Rainald Goetz thematisiert Aufstieg und Fall eines Managers. Es handelt sich um eine Koproduktion mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus. Bachmann, der seit zehn Jahren Schauspielintendant in Köln ist, wird ab der Spielzeit 24/25 das Wiener Burgtheater leiten.

Opernintendent Klaus Zehelein für Lebenswerk geehrt

Opernintendant Klaus Zehelein (83) wurde für sein Lebenswerk geehrt. „Sie haben sich unglaublich mutig für ein grundlegend neues Verständnis von Musiktheater, ja für seine Revolutionierung eingesetzt“, sagte der russische Regisseur Kirill Serebrennikow in seiner Laudatio am Samstagabend im Hamburger Thalia Theater. Zehelein war von 1991 bis 2006 Opernintendant an der Staatsoper Stuttgart. Danach leitete er als Präsident die Bayerische Theaterakademie August Everding im Prinzregententheater München. Er war auch Dozent an der Universität Oldenburg und arbeitete neben anderen Stationen als Chefdramaturg und Operndirektor an der Oper seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main. Von 2003 bis 2015 amtierte Zehelein als Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Dessen Präsident und Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sagte anlässlich der Preisverleihung: „Es sind gerade die Bühnen, die uns jeden Tag zeigen, dass eine andere Welt möglich ist. Wir brauchen dieses Spiel mit der Wirklichkeit, die Inspiration und manchmal auch Irritation - gerade jetzt, da die Welt auf verschiedene Art und Weise aus den Fugen zu geraten scheint.“

40 Künstlerinnen und Künstler in zwölf Kategorien nominiert

Der Theaterpreis wurde auch in elf weiteren Kategorien vergeben: Ligia Lewis erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Darsteller:in Tanz für „A Plot/A Scandal“ (Ruhrtriennale), Fritzi Haberlandt in der Kategorie Darsteller:in Schauspiel in „Angabe der Person“ (Deutsches Theater Berlin) und Vera-Lotte Boecker in der Kategorie Darsteller:in Musiktheater als Nadja in „Bluthaus“ (Bayerische Staatsoper München). Wicki Bernhardt und Janna Pinsker wurden in der Kategorie Darsteller:in Theater für junges Publikum in „Family Creatures“ (Mousonturm Frankfurt) geehrt. Florentina Holzinger wurde in der Kategorie Inszenierung Tanz für „Ophelia's Got Talent“ (Volksbühne Berlin) ausgezeichnet.

David Hermann erhielt den Preis in der Kategorie Inszenierung Musiktheater für „Dogville“ (Aalto Musiktheater Essen), Alexander Riemenschneider in der Kategorie Inszenierung Theater für junges Publikum für „Das Kind träumt“ (Junges Staatstheater Berlin). Den „Faust“ in der Kategorie Raum gab es für Manuel Braun, Jonas Dahl und Rainer Sellmaier für „Arabella“ (Deutsche Oper Berlin) und für Michael v. zur Mühlen in der Kategorie Ton und Medien für „Opera - a future game“ (Festival for Games). Johanna Trudzinski wurde in der Kategorie Kostüm für „Baroque“ (Schauspielhaus Bochum) sowie Thomas Krupa und Tobias Bieseke in der Kategorie Genrespringer für „Die Wand (360°)“ (Schauspiel Essen) mit dem Preis bedacht. Das Fundus Theater in Hamburg wurde mit dem Perspektivpreis der Länder ausgezeichnet.

Der Deutsche Theaterpreis wird seit 2006 vom Deutschen Bühnenverein und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder vergeben. 40 Künstlerinnen und Künstler in insgesamt zwölf Kategorien waren in diesem Jahr nominiert. (mit dpa)