Den Auftakt macht die Ausstellungsreihe „Hier und Jetzt“ vom 9. März bis 13. Oktober.
Fluxuskunst und ArchäologieMuseum Ludwig gibt einen Ausblick auf die Ausstellungen im kommenden Jahr
Das Museum Ludwig stellte am Mittwoch (22. November) seine Projekte für das kommende Jahr vor. Den Auftakt macht die Ausstellungsreihe „Hier und Jetzt“ vom 9. März bis 13. Oktober. Dabei soll die eigene Arbeit auf den Prüfstand gestellt werden und sowohl im Innen- wie im Außenbereich will man zurück und in die Zukunft schauen. Im Fokus stehen zeitgenössische Kunst, Geologie, Dendrologie, Archäologie sowie Landschaftsarchitektur des Atelier le balto aus Berlin. Ausgehend vom Begriff „Deep Time“ (Tiefenzeit) möchte die Ausstellung Spuren der Urzeit auf den Grund gehen, die bis in unsere Gegenwart und unseren Lebensraum wirken.
„Roni Horn. Give Me Paradox or Give Me Death“ heißt eine Ausstellung vom 23. März bis 11. August. Die 1955 geborene US-amerikanische Künstlerin wird in einer umfassenden Überblicksdarstellung gezeigt, die das vielfältige Werk vom Beginn ihres Schaffens in den späten 1970er Jahren bis heute zeigen soll. Fotografie, Zeichnungen und Künstlerbuch bis hin zur Skulptur und abstrakten Installation geben Einblick. Zentrale Idee in Roni Horns Arbeit: Alles in der Welt ist wandelbar, alles kann verschiedene Zustände und Bedeutungen annehmen. Im Fokus stehen Natur, Identität und Sprache.
In „Fluxus und darüber hinaus“ zeigt das Ludwig vom 12. Oktober bis zum 9. Februar 2025 Arbeiten der Bildhauerin Ursula Burghardt und des Musikers Benjamin Patterson. Mit Happenings, Konzerten, Performances und spontanen Aktionen haben die Fluxus-Künstler in den 1960er Jahren nachfolgende Künstlergenerationen geprägt. Namen wie Nam June Paik oder Daniel Spoerri gehören zu den Klassikern, weniger bekannt sind Burghardt und Patterson.
Weniger bekannte Skulpturen von Chargesheimer
Vom 8. November bis 30. März sind die Arbeiten der Wolfgang-Hahn-Preisträgerin Anna Boghiguian zu sehen. Die 1946 in Kairo geborene ägyptisch-kanadische Künstlerin armenischer Herkunft ist für ihre figurativen Wandmalereien bekannt, ihre Arbeiten entstehen häufig spontan und vor Ort.
Im Fotoraum präsentiert das Ludwig vom 27. April bis 10. November Fotos von Chargesheimer. Der Kölner Fotograf Karl Heinz Hargesheimer (1924 — 1971) wäre am 19. Mai 2024 100 Jahre alt geworden. Die Präsentation konzertiert sich auf die 1950er Jahre und bezieht seine weniger bekannten Skulpturen und abstrakten „Lichtgrafiken“ mit ein.
In einer Doppelpräsentation zeigt das Museum Ludwig neu erworbene Fotografien von Alfred Ehrhardt und Elfriede Stegemeyer unter dem Titel „Sehstücke“ vom 30. November bis zum 27. April.
Und bei den „Schultze Projects #4“ ist die Künstlerin Kresiah Mukwazhi, 1992 in Harare, Zimbabwe geboren, dazu eingeladen, die größte Wand im Haus — die Stirnwand im Treppenaufgang — neu zu gestalten. Mukwazhi arbeitet mit gebrauchten Kleidungsstücken oder Stoffen, die sie zusammennäht und bemalt. Damit thematisiert sie die patriarchale Gewalt gegen Frauen in ihrer Heimat Zimbabwe. „Ihre Kunst ist für sie eine Form des Protests, eine Selbstermächtigung und ein Ausgangspunkt, um sich gegenseitig zu stärken und zu heilen“, erklärt das Ludwig.