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Interview zum Start der Lit.Cologne„Das Thema Ukraine-Krieg wird sich durchziehen“

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Logo der Lit.Cologne

Das Logo der Lit.Cologne 

  1. Zum Start der lit.Cologne sprach Axel Hill mit deren Geschäftsführer Rainer Osnowski.

2020 wurde die lit.Cologne abgesagt, im letzten Jahr fand sie digital statt. Wissen Sie noch, wie „Festival“ geht?

(lacht) Doch, das wissen wir noch und wir freuen uns sehr, dass es los geht.

Zur Zeit greift Omikron um sich, Künstler erkranken, Veranstaltungen werden abgesagt. Wie ist die Lage bei der lit.Cologne aus?

Gemessen, was wir jedes Jahr an Absagen haben, hält sich das vor dem Hintergrund von Corona absolut im Rahmen.

Osniewski

Rainer Osnowski 

Wie viel Prozent Auslastung sind erlaubt?

Bis zum Ablauf der Verordnung am 19. März gibt es prozentuelle Beschränkungen, die aber nicht ins Gewicht fällt. Wir hatten entsprechend weniger Kontingente in den Verkauf gegeben. Und wir gehen davon aus, dass wir ab dem 20. März wieder komplett verkaufen können.

Wie sieht der Zuschauerzuspruch bislang aus?

Sehr, sehr gut – natürlich nicht vergleichbar mit „normalen“ Jahren vor der Pandemie wie 2018 oder 2019. Nachdem wir unser Programm im Dezember vorgestellt haben, waren wir noch einigermaßen optimistisch, aber dann kam Omikron und niemand wusste, wo geht die Reise hin? Was zur Folge hatte, dass nicht so zugegriffen wurde wie zuvor. Aber im Moment liegt die Auslastung bei weit über 80 Prozent und bewegt sich auf die 90 zu. Insgesamt wird die Zuschauerzahl etwas niedriger ausfallen als sonst. Doch gemessen an dem, was sonst an Zuschauerrückgang im kulturellen Bereich verzeichnet wird, sind wir sehr glücklich über das, was uns begegnet.

Zum Auftakt am Dienstagabend veranstaltete die lit.Cologne einen Benefizabend zu Gunsten der Ukraine. Wird sich das Thema des Angriffskrieges durch Russland durch das ganze Festival ziehen? Oder gibt es auch Inseln der reinen Unterhaltung?

Die lit.Cologne ist immer AUCH ein politisches Festival gewesen, wir haben immer versucht, uns einzumischen, haben aktuelle Themen aufgegriffen. Insofern war es naheliegend, dass wir eine Sonderveranstaltung zum Krieg in der Ukraine ins Programm genommen haben. Und dieses Thema wird sich durchziehen. Mittwochabend ist Joschka Fischer zu Gast, den wir eigentlich mit anderen Themen eingeladen hatten. Umso glücklicher sind wir jetzt, dass uns so jemand profund eine Orientierung geben kann.

Auch Nobelpreisträger Orhan Pamuk wird sicher keine rein literarische Veranstaltung machen. Maja Göpel hat den Kontext ihres Abends etwas modifiziert und wird jetzt über den Zusammenhang von Wirtschaftssanktionen und Eingriff ins Kriegsgeschehen referieren. Ich könnte das jetzt weiter fortsetzen. Und gleichzeitig ist natürlich das Element der Unterhaltung und das wir literarische Neuerscheinungen vorstellen genauso relevant.