In einem Offenen Brief fordert die Freie Szene ein Umdenken beim Haushalt
Haushaltskürzung in KölnMisswirtschaft bei Kulturbauten – Freie Szene will nicht bluten
In einem Offenen Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Kulturdezernent Stefan Charles und die Kulturpolitiker fordern BBK (Kulturwerk des Bundesverbandes Bildender Künstler Köln) und AIC (Kunstinitiativen Köln) „Solidarität statt Nullen“.
Infrastruktur der Kultur gefährdet
Die Kürzungen, die Charles im Haushaltsplanentwurf 2025/2026 „ohne Stellungnahme“ präsentiert habe, gefährdeten die Zukunft der Kunst und Kultur in Köln. Der Freie Szene werde jede Chance genommen, ihre Projekte weiterzuführen. Der Ausstieg der Stadt bedeute, dass auch die Akquise weiterer Fördermittel unmöglich werde.
„Die Einsparungen gefährden unsere kulturelle Infrastruktur und werden zu Programmkürzungen und Entlassungen führen“, erklären BBK und AIC. „So intransparent der Haushaltsentwurf auch aufgestellt wurde, lässt sich doch herauslesen, dass bei einem minimalen Anteil von rund fünf Prozent der Freien Szene am Gesamthaushalt überproportional viel — rund 20 Prozent – gekürzt werden soll.“
Gesprächsangebot
Mit Blick auf die zu bewältigenden Krisen werde auch klar, „dass die Misswirtschaft in Köln bei den Kulturbauten, allen voran der Oper und den Bühnen der Stadt, außergewöhnlich hohe Geldsummen verschlingt. Diese werden aber im Haushaltsplan nicht in die Kürzungen einbezogen, sondern im Gegenteil. Hier werden wieder Millionen zugesetzt.“ Die Mitglieder der Freien Szene fordern ein Umdenken, und dass im Haushaltsentwurf die Kürzungen fördergerecht zurückgenommen werden.
Unter Beteiligung der Szene müsse eine Struktur erarbeitet werden, „die eine gerechtfertigte Summe solidarisch verarbeitet.“ Als Beispiele nennt die Szene, „dass der uns betreffende Anteil auf alle gleichmäßig verteilt wird.“ Man stehe für Gespräche über neue Strukturen zur Verfügung.