Die Vorgehensweise ist von bemerkenswerter Unsensibilität, wenn viele Betroffene erst durch die Veröffentlichung des Haushaltsplans von ihrem Schicksal erfahren kommentiert unser Autor.
Drastische KürzungenVerwaltung geht beim Kölner Haushalt unsensibel vor
Es trifft die Kölner Kulturszene so hart wie lange nicht. Und es trifft viele, von denen man dachte, sie umgebe ein Schutzschild. Ob das immer so angebracht war, ist die Frage.
Mit großen Namen und noch größerer Bugwelle ist einst die Akademie der Künste der Welt gestartet, allerspätestens seit Corona hat man sich in einen kulturellen Kokon zurückgezogen. Jahrelang wurden die Besucherzahlen von Acht Brücken durch den Tag der offenen Tür in der Philharmonie schön gerechnet. Dennoch trug das Festival zum guten Ruf der Stadt bei.
Wurde wirklich immer mit Sinn und (Kunst-)Verstand der Rotstift geschwungen? Da schreibt sich der Dezernent auf die Fahnen, dass der Deutsche Jazzpreis in Köln verliehen wird, aber gleichzeitig wird der Cologne Jazz Week das Geld gestrichen?
Auch die Vorgehensweise ist von bemerkenswerter Unsensibilität, wenn viele Betroffene erst durch die Veröffentlichung des Haushaltsplans von ihrem Schicksal erfahren. Und nun der Politik den Ball zurückzuschieben, ist ein schräger Schachzug der Verwaltung: Sie übergibt der Politik die Verantwortung für Rettungsmaßnahmen.