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Fast wie vor CoronaGenesis erwecken die Arena in Köln wieder zum Leben

Lesezeit 3 Minuten
Genesis in Köln

Fast wie in alten Zeiten: Das erste von drei geplanten Ge­ne­sis-​Kon­zer­ten war mit 15.000 Zu­schau­ern die größte Arena-​Ver­an­stal­tung seit zwei Jahren. 

Köln – Um 20.12 Uhr hat das Warten am Sonntagabend ein Ende. Percussions und Xylophon erklingen, wenig später trippeln Phil Collins, Tony Banks und Mike Rutherford im Gänsemarsch auf die Bühne, das Tempo gibt der auf eine Krücke gestützte Collins vor. Genesis ist nochmal da – und die Arena ist nach zweijähriger Corona-Durststrecke wieder da. Mit einem internationalen Top-Konzert.

Mit „Behind the lines“ eröffnen die Musiker ihre womöglich letzte Tour, die Stimme des körperlich arg angeschlagenen Phil Collins klingt fest und sicher. Die 15.000 Fans in der Arena applaudieren dankbar. „Vielen Dank“ ruft Collins den Menschen zu. Und: „Guten Abend Köln“. Für viele Besucher war das Konzert der mutmaßliche Schlussakt in einer langen Fan-Beziehung zu Genesis. „Das erste Konzert der Band habe ich vor 20 Jahren gesehen.

Phil Collins von seiner Krankheit deutlich gezeichnet

Jetzt möchte ich gerne die alten Lieder nochmal hören und hoffe, dass Phil Collins noch kraftvoll genug ist für ein tolles Konzert“, sagte Harald Kappe, der zur Feier des Abends das offizielle Tour-Shirt angezogen hat. Wie schon seit Jahren verbrachte der inzwischen 71 Jahre alte Musiker das Konzert sitzend, seine Trainingsjacke deutet darauf hin, dass die Bühnenshow harte körperliche Arbeit für ihn darstellt. „Wir sind Genesis. Und wir sind hier, um Euch zu unterhalten“, sagt er, so als habe seine Band bislang nur in kleinen Eckkneipen gespielt. Bevor die Corona-Pandemie die Veranstaltungsbranche aus den Angeln hob, waren Wochenenden wie diese normal in der Arena.

Die Lanxess-Arena hofft nun auf neue Normalität

Freitags Eishockey, dann schnell die Eisfläche abdecken, weil die Bühnenbauer schon vor der Tür warten und weltbekannte Bands Konzerte spielen. Doch solch ein Wochenende haben die Arena-Verantwortlichen seit gut zwei Jahren nicht mehr erlebt. „Wir sind angespannt, weil wir in die gewohnten Strukturen und Abläufe zurückfinden müssen“, sagt Arena-Chef Stefan Löcher und gesteht: „Wir fangen nahezu bei Null an“. Damit meint der Arena-Geschäftsführer vor allem das Catering und die Gastronomie in Deutschlands größter Veranstaltungshalle. Denn nach zwei Jahren ohne große Veranstaltungen fehlen der Arena rund 300 Minijobber.

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Zuletzt wurden an Hochschulen und in einschlägigen Online-Portalen Anzeigen geschaltet, um rechtzeitig zur Rückkehr in den Arena-Alltag genügend Servicekräfte gewinnen zu können. Am Sonntagabend stand für die Arena eine beachtliche Bewährungsprobe an, denn die Musiker von Genesis standen zum ersten ihrer drei Köln-Konzerte auf der Bühne. Am heutigen Montag gibt Genesis das zweite Konzert, am Dienstag gastiert dann der weltbekannte Komponist Hans Zimmer in der Arena, Freitag kämpfen die Kölner Haie um die Playoff-Plätze, kommenden Samstag steht dann das dritte Genesis-Konzert an. „Wir gehen davon aus, dass ab dem 20. März alle Beschränkungen aufgehoben werden“, hofft Stefan Löcher. Dann wird das Land die neue Corona-Schutzverordnung vorlegen.