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Chefdramaturgie am Schauspiel KölnThomas Jonigk folgt auf Beate Heine

Lesezeit 2 Minuten

Regisseur und Dramaturg: Thomas Jonigk.

Köln – „Nach vier künstlerisch erfolgreichen, kreativen und intensiven Jahren am Schauspiel Köln zieht es mich nun als Stellvertretende Intendantin und Chefdramaturgin in den Norden an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg“, so Beate Heine. Für die „produktive, lebendige Zeit“ am Rhein wolle sie sich „beii Stefan Bachmann und den Kolleg*innen bedanken“.

Heines Nachfolger wird der Autor, Dramaturg und Regisseur Thomas Jonigk, der am Kölner Schauspiel unter anderem schon Heinrich Bölls „Ansichten eines Clowns“ sowie „Gegen den Hass“ (Carolin Emcke) inszenierte.

Intendant Stefan Bachmann wünscht seiner scheidenden Stellvertreterin „für Hamburg nur das Allerbeste“. Mit Heine habe er im permanenten Ausnahmezustand des Hauses von Interim bis Corona eine wichtige Hilfe zur Seite gehabt, „die dieser Herausforderung mit ebenso viel Kreativität und Lust entgegentrat wie ich, innovative Impulse mit einbrachte und Entscheidungen, künstlerisch wie politisch, rund vier Jahre mit mir gemeinsam vertrat“.

Mit ihrem Nachfolger Jonigk verbinde ihn „eine lange Zusammenarbeit und Freundschaft“. 1991 gehörten beide in Berlin zu den Gründern der freien Gruppe „Theater Affekt“. Bachmann inszenierte 1994 Jonigks Stück „Du sollst mir Enkel schenken“ am Schauspiel Bonn. Jonigk, 1966 in Eckernförde geboren, schreibt neben Dramen auch Belletristik („Jupiter“, „Melodram“) und arbeitete von 1997 bis 1999 als Chefdramaturg am Schauspielhaus Wien.

Über fünf Spielzeiten leitete er am Düsseldorfer Schauspielhaus das Autorenlabor, das sich der Förderung einer jungen zeitgenössischen Dramatik verschrieben hatte. Als Regisseur war er unter anderem am Schauspielhaus Zürich und Staatsschauspiel Dresden zu Gast. Die Kölner Aufgabe umreißt er so: „Der Ausnahmezustand des Schauspiel Köln ist ohne Zweifel gleichermaßen Alltag wie Auftrag geworden – ein vitales Indiz für Utopiepotenzial, Resilienz und Lebendigkeit des Theaters insgesamt.“

Er wolle Beate Heines Arbeit würdigen und vertiefen und im Team „die aktuellen planerischen Unwägbarkeiten und Einschränkungen nicht nur als Widrigkeit begreifen, sondern als produktiven Anlass, unser kreatives, intellektuelles und gesellschaftspolitisches Sensorium zu schärfen“. (Wi.)