Die "Art + Objekt" ist eine Miniaturausgabe der bisherigen Cologne Fine Art & Design, deren Aus im Februar verkündet wurde. 13 Galerien zeigen Design, Antiquitäten und außereuropäische Kunst.
Art + Objekt in KölnBauhausdesign trifft auf japanische Keramiken
Mit dem neuen Sektor „Art + Objekt“ hat Messedirektor Daniel Hug so etwas wie eine Miniaturausgabe der traditionsreichen Cologne Fine Art & Design etabliert, deren Aus im Februar verkündet wurde. Inselartig gruppieren sich dabei 13 Galerien in der Mitte der Halle 11.1, die auf engem Raum einen Bogen schlagen von antiker außereuropäischer Kunst über Antiquitäten bis zu Designobjekten aus den 1960er Jahren.
Kurator Sebastian Jacobi selbst zeigt vor orangeroter Wand eine ebenso sparsame wie eklektische Auswahl von Möbelstücken für betuchte Design-Fans. Einen sechsstelligen Betrag muss man für einen Tisch mit Platte aus Makassar-Ebenholz von Ludwig Mies van der Rohe aus dem Jahr 1930 berappen.
Die multifunktionale Claritas-Stehleuchte nach einem Entwurf von Vico Magistretti schlägt mit 14 000 Euro zu Buche. Der Düsseldorfer André Kirbach kombiniert Bauhaus-Möbel mit antiker japanischer Keramik, einem musealen Gemälde von Inoue Yuichi (360 000 Euro) und einer Wächterfigur von Hede Bühl aus Eifeler Basalt (58 000 Euro).
Georg Hornemann versteht sich auf Aufsehen erregende Präsentationen. Diesmal hat er raffinierte kinetische Ringe (8500 bis 42 000 Euro), die sich je nach Bewegung der Trägerin oder des Trägers verändern, auf hölzerne Finger gesteckt. Die wiederum strecken sich aus der Wand hervor. Michael Woerner, in Bangkok ansässiger Experte für außereuropäische Kunst, und der Zürcher Dierk Dierking sind erneut eine Kooperation eingegangen.
Woerner hat dafür zeitgenössische Keramik aus Thailand und steinerne Reliefs aus Indien und Vietnam aus dem 1. und 2. Jahrhundert nach Christus beigesteuert. Sie stammen aus einer renommierten amerikanischen Privatsammlung. Im Zusammenspiel mit filigranen Skulpturen von Otto Boll, den Skulpturen aus Naturmaterialien von Christiane Löhr und den abstrakten Gemälden von Peter Kesselmar ergeben sich in höchst ästhetischer Gestaltung spannende Gegenüberstellungen.
Ein ähnliches Konzept verfolgt "sgr a", wo die meditativen Leinwände von Stephan Baumkötter mit Keramik von Morio Nishimura und Skulpturen und Zeichnungen von Abraham David Christian konfrontiert werden. Auf Floris van Wanroijs etwas überfrachtetem Stand trifft man auf mittelalterliche Madonnen, altmeisterliche Gemälde, antike Möbel und moderne Skulpturen.
Hingucker bei der Straßburger Galerie East ist eine Tapisserie von Roy Lichtenstein (120 000 Euro), die von einem Lampenpaar von Leila und Massimo Vignelli (22 000 Euro) eingerahmt wird. Eine Wiederentdeckung ist die Textil-Künstlerin Sofie Dawo, der Jochum Rodgers eine reich bestückte Soloshow ausgerichtet haben. (sty)