ARD-Krimiserie in Spielfilmlänge„Mord mit Aussicht“ in der Filmversion

Die Schauspieler Caroline Peters (l-r) als Sophie Haas, Bjarne Mädel als Dietmar Schäffer und Meike Droste als Bärbel Schmied
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Daun – Ein Jahr lang gab es nichts Neues mehr aus dem Eifelort Hengasch im Landkreis Liebernich. Kommissarin Sophie Haas (Caroline Peters), Wachtmeister Dietmar Schäffer (Bjarne Mädel) und Kollegin Bärbel Schmied (Meike Droste) verabschiedeten sich wenige Tage vor Weihnachten 2014 mit Geiselnahme und Entbindung in einer Waldhütte von der dritten und bisher letzten Serienstaffel von „Mord mit Aussicht“. Nun aber ist die Eifel-Enthaltsamkeit vorbei. Als „Special“ gibt es „Ein Mord mit Aussicht“ noch größer, breiter und länger: Zwischen den Feiertagen, am 28. Dezember um 20.15 Uhr im Ersten.
90 statt normalerweise 58 Minuten lang ist dieses Einzelstück, das im kleinen Kreis schon im September beim Krimifestival „Tatort Eifel“ in Daun, mitten in der Eifel, heftig beklatscht wurde. Als „kleines Geschenk für unsere tollen Fans“ bezeichnete die zuständige WDR-Redakteurin Nina Klamroth den „Mord mit Aussicht“ im Filmformat. Denn die von Fans ersehnte vierte Staffel ist höchst ungewiss. „Jetzt überlegen wir nach dem Film, wie es weitergehen kann. Das braucht vielleicht noch einen Moment“, orakelte Klamroth nach der Premiere im „Kinopalast Vulkaneifel“.
Die Fans dürfen sich auf eine schöne Bescherung freuen: Auch im „Special“ ist alles so wie in der Serie - fast. Das vertraute Personal ist im Einsatz. Ergänzt um Nina Proll als Polizeikommissarin Sandra Holm aus dem Nachbarrevier Hammelforst. Holm ermittelt gegen die Kollegin Sophie Haas, nachdem der Kölner Polizeifunktionär Hans-Peter Jogereit erschossen wurde. Als man ihn fand, stand Haas mit der Pistole neben ihm - und jeder weiß, dass sie Jogereit hasste, weil er ihre Versetzung nach Köln blockierte.
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Holm ermittelt nicht nur mit aller Ernsthaftigkeit und Strenge gegen Haas - sie tut dies auch sehr nüchtern. Damit unterscheidet sie sich deutlich von den Kollegen aus Hengasch, deren Erinnerungsvermögen durch die Nachwirkungen einer hochprozentigen Geburtstagsfeier für Dietmar Schäffer im Gasthof Aubach getrübt wird. Die Erinnerungen an das, was geschehen ist, variieren erheblich.
Zukunft von „Mord mit Aussicht“ ungewiss
Regisseur Jan Schomburg und Kameramann Marc Comes, beides Hengasch-Neulinge, und der „Mord mit Aussicht“-erfahrene Drehbuchautor Benjamin Hessler lassen die Beteiligten per Rückblende ihre jeweilige Version erzählen. Das gibt unter anderem Schäffers „Muschi“ Heike (Petra Kleinert) Gelegenheit, sich als Vamp zu produzieren, während Wachtmeister Schäffer selbst auf den Spuren Karl Mays wie Old Shatterhand durchs Gelände robbt. Am Ende herrscht nicht nur Klarheit über Jogereits Ableben, sondern auch Sophie Haas steht wieder einmal vor der Frage, wie sie es mit einer Versetzung nach Köln halten will.
Keine Klarheit gibt es im richtigen Leben darüber, ob und wann es mit der Serie weitergehen wird. Offiziell beteuert auch der für Serien zuständige WDR-Programmbereichsleiter Gebhard Henke, es gebe nur eine „schöpferische Pause“. Dass die Serie nicht mehr fortgesetzt wird, mag aber auch er nicht ausschließen. Denn vor allem Bjarne Mädel, ohne dessen Figur Dietmar Schäffer der „Mord mit Aussicht“ schwer vorstellbar ist, hat mehrfach erklärt, er habe eigentlich keine Lust mehr, wieder Dorfpolizist zu sein. Möglicherweise ist also das Filmspecial zwischen den Jahren ein Trostpflaster für die Fans das letzte Neue, was man aus Hengasch sieht. (dpa)