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Nach geplatzter AbnahmeNeue Unterkunft für Geflüchtete in Kürten ist fertiggestellt

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Das Foto zeigt die neue Unterkunft für Geflüchtete am Wiedenhof

Die neue Unterkunft am Wiedenhof in Kürten

In Kürten hat die Gemeinde die neue Unterkunft am Wiedenhof abgenommen.

Die Bauabnahme der neuen Geflüchtetenunterkunft an der ehemaligen Jugendherberge durch die Gemeinde ist am Montag geglückt. In den nächsten Tagen müssen die Kollegen des Rheinisch-Bergischen Kreises ebenfalls den Neubau abnehmen. „Wir hoffen, dass dies zeitnah geschieht“, berichtet Janek Meyer, Sachgebietsleiter in der Kürtener Verwaltung. Anschließend kann die Unterkunft belegt werden, sie bietet Platz für bis zu 59 Menschen.

Vor rund vier Wochen hatte die Kommune eine erste Abnahme aufgrund einiger technischer Mängel gestoppt. Nun ist alles behoben, freuen sich die Verantwortlichen. Nach Auslaufen des vorübergehenden Aufnahmestopps erwartet die Gemeinde ab dem 17. Juni (25. Kalenderwoche) Migranten. Wieviele Menschen nach Kürten kommen, erfährt die Kommune am 10. Juni.

Bis zu 50 Plätze

Neben den 59 neugeschaffenen Plätzen gibt es noch 20 freie Plätze in Modulbauten im Steinbruch Waldmühle; dort hat die Kommune die Kapazität von 40 auf 60 aufgestockt. An der ehemaligen Jugendherberge könnten theoretisch die Bewohner schon heute einziehen. „Es ist alles vorhanden“, sagt Janek Meyer bei einem Rundgang über das Gelände. Die Mülltonnen stehen vor der Unterkunft, der Waschraum ist mit acht Waschmaschinen ausgestattet, die Brandmeldeanlage funktioniert – hier schaut die Feuerwehr nach, wenn eine Störung gemeldet wurde.

„Das ist Champions League“, zitiert Meyer die Mitarbeiter der Baufirma. Die Standards des neuen Gebäudes seien sehr hoch, und die kompakte Verkleidung aus Holz lasse kaum erahnen, dass es sich um einen Modulbau handele. Möglicherweise habe die Baufirma die Aufgaben in Kürten unterschätzt, weshalb es zu einer mehrmonatigen Verzögerung gekommen sei.

Bevorzugt für Familien

Das aber ist Schnee von gestern: Meyer ist froh, dass die Unterkunft jetzt bezugsfertig. Die Wohnräume sind alle von außen erreichbar, sie bieten Platz für zwei, vier oder sechs Personen. Fußwege sind barrierefrei gestaltet, ein zweites Gebäude wird für Beratungen genutzt werden, darauf hatte der Fluchtpunkt Kürten gedrängt. Monika Chimtschenko, Leiterin der Abteilung Soziales, erwartet, dass bevorzugt Familien an den Standort kommen. „Wir müssen schauen, wie die Zuteilung läuft.“ Die Kommune orientiere sich zügig an den Vorgaben.

Der neue Standort sei sicher mit die erste Wahl bei der Unterbringung, sobald er vom Rheinisch-Bergischen Kreis abgenommen worden sei. „Früher kann ich keine Menschen hier unterbringen“, sagt Chimtschenko. Das neue Gebäude, schick mit einer hölzernen Fassade umkleidet, liegt in einem Stichweg der Straße Am Halfenberg; bis zum Januar 2007 stand hier das Gebäude der Kürtener Jugendherberge. Anschließend scheiterten mehrere Anläufe einer Bebauung. Auf einem geschotterten Fußweg können Bewohner recht zügig nach Kürten-Mitte, zur Wippefürther Straße gelangen. In nächster Zeit gehen die Planungen für Geflüchtetenunterkünfte in Kürten weiter.

Nächstes Großprojekt wird eine Modulunterkunft am Standort Kürten-Broch, mit 60 Plätzen für Zugewanderte und 30 Plätzen für Obdachlose, als Ersatz für die renovierungsbedürftige Unterkunft in Kürten.