Das Gelände lag 17 Jahre lang brach. Mehrere Ideen für eine Wohnnutzung oder für eine Seniorenunterkunft scheiterten bisher.
Raummodule60 Geflüchtete ziehen Ende März auf das Gelände der Kürtener Jugendherberge
Jetzt kommt sehr schnell Bewegung in die Belegung der neuen Unterkünfte. Schon Ende März könnten die ersten Bewohner in die Raummodule am Standort Jugendherbergsgelände in Kürten einziehen. Dies berichtet Bürgermeister Willi Heider auf Nachfrage. Die Zeit eile nach wie vor, die Gemeinde müsse dringend Wohnraum für die nach Kürten gekommenen Menschen schaffen.
60 Geflüchtete sollen in den Unterkünften wohnen, auf einem Gelände, das bis 2007 vom Haus der Jugendherberge geprägt wurde. Dann brach die Kommune das 1929 errichtete Gebäude ab. Die vergangene 17 Jahre lag das Gelände brach, verschiedene Ideen für eine Wohnnutzung oder als Standort für eine Seniorenunterkunft scheiterten.
Dauerhafte Nutzung möglich
Wie Bürgermeister Willi Heider berichtet, könnte das Gelände auch dauerhaft als Wohnplatz für geflüchtete Menschen genutzt werden. Dafür müsste die Kommune einen Bebauungsplan auflegen. Ohne Bebauungsplan sind drei Jahre Modulnutzung und eine Verlängerung um weitere drei Jahre möglich. Für die Monate Juni oder Juli peilt die Kommune die Fertigstellung einer weiteren Modulunterkunft im Ortsteil Broch an.
Auf einem Wiesengelände könnten bis zu 90 Personen untergebracht werden. Ebenfalls seien die Planungen für eine Modulunterkunft in Spitze weiter aktuell. Bei zwei weiteren Grundstücken, die die Gemeinde angeboten bekomme habe, habe sich keine Nutzungsmöglichkeit ergeben.
Wohnungen fallen weg
Weil mittelfristig mehrere angemietete Wohnungen wegfallen, muss die Kommune Ersatzwohnraum für die nach Kürten zugewiesenen Menschen schaffen. Für Broch und Spitze soll eine Nutzungsdauer von sechs Jahren angestrebt werden. Die Unterkunft auf dem Schützenplatz in Biesfeld will die Gemeinde bis Ende April aufgeben, die dort untergebrachten Menschen sollen zur Jugendherberge umziehen.
Weil im Mai die Biesfelder Schütze ihr 100-Jähriges feiern, hat die Gemeinde die Platznutzung ans Jubiläum angepasst. Außerdem sollen in allen Ortsteilen feste Wohnhäuser für geflüchtete Menschen errichtet werden, eine Aufgabe über mehrere Jahre. In Bechen ist ein Gelände am Alten Pastorat ins Auge gefasst, in Dürscheid könnten Flächen am Ortsausgang Miebach genutzt werden.
In Waldmühle käme ein Grundstück aus dem Bestand der unselbstständigen Stiftung Maria Rost in Betracht. Welche weiteren Ortslagen in Frage kommen, ist derzeit offen.