Wohnquartier wohl 2024 fertigWie es mit den Türmen der Deutschen Welle nun weitergeht
- Gemeinsam mit Bauwens entwickelt die Zech-Gruppe das frühere Areal der Deutschen Welle.
- Im Quartier „Die Welle“ sollen bis zu 750 Wohnungen entstehen.
- Die weltrekordverdächtige Sprengung der drei Türme ist seit 2018 kein Thema mehr - wie es stattdessen weitergeht, lesen Sie hier.
Köln – Rund 20 Jahren werden die drei Türme der Deutschen Welle später einmal am Raderberggürtel nutzlos herumgestanden haben. Eine lange Zeit. 2003 war die Deutsche Welle ausgezogen, ging nach Bonn. Die Asbestsanierung ist mittlerweile abgeschlossen, Stand jetzt soll der etagenweise Rückbau vermutlich 2022 oder 2023 abgeschlossen sein, das hat Holger Römer, Sprecher der Zech-Gruppe, der Rundschau jetzt mitgeteilt.
Gemeinsam mit Bauwens entwickelt Zech als sogenannte Wohnkompanie das frühere Areal der Deutschen Welle.
Etwa zwei Jahre später sollen die bis zu 750 Wohnungen stehen, das neue Quartier „Die Welle“ fertig sein – das wäre rund zehn Jahre nach dem Architektenwettbewerb, er klärte 2015 das Design der neuen Gebäude, das Kölner Büro Astoc gewann (siehe Info-Kasten).
350 Millionen Euro investiert das Unternehmen laut eigenen Angaben. Wie viele Wohnungen die Wohnkompanie letztlich baut, hängt laut Römer davon ab, was „wir auf dem Markt anbieten können“, also ob es eher größere oder kleinere Wohnungen braucht.
Die weltrekordverdächtige Sprengung der drei Türme ist seit 2018 kein Thema mehr, die Wohnkompanie hatte sie favorisiert. Bei den drei Türmen handelt es sich um den Studioturm (85 Meter), den Aufzugturm (139 Meter) und den Büroturm (120 Turm) aus den 1970er-Jahren. Ursprünglich war die Sprengung mal für März 2017 angedacht. Der Deutschlandfunk als direkter Nachbar wollte die Sprengung verhindern, fürchtete, den Sendebetrieb teils einstellen zu müssen. Zwischen beiden Arealen liegen nur 35 Meter, sie sind über eine gemeinsame Bodenplatte verbunden. Sprecher Jörg Schumacher teilte mit, dass man die bauliche Entwicklung verfolge und mit der Wohnkompanie und der Stadt sich austausche, er sagte: „Dabei genießt für uns die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein unbeeinträchtigter Sendebetrieb stets die höchste Priorität.“ Aktuell habe der Deutschlandfunk keine neuen Erkenntnisse, „die eine unmittelbare Gefährdung für uns erkennen lassen“.
Etagenweiser Rückbau
Laut Römer ist keine Sprengung mehr vorgesehen, auch nicht für den Betonkern des Aufzugturms wie es mal angedacht war. Nun geht es Etage für Etage, das dauert länger und ist auch deutlich weniger öffentlichkeitswirksam als eine Sprengung, die traditionell immer viele Schaulustige anzieht. Vermutlich im Laufe dieses Jahres ziehen Arbeiter zunächst ein Klettergerüst am Büroturm hoch, auf den Dächern werden Kräne montiert. Nach und nach werden die farblichen Verblendungen abgenommen, dahinter liegt der Stahlbetonbau. Lange Matten an den Kränen sollen Lärm und Staub eindämmen.
Im Gegensatz zum Inneren sind die Fassadenelemente laut Römer nicht asbestverseucht, sie sind demnach nur marginal mit Mineralien belastet und keine Gefahr. Wie berichtet, herrschte während der Asbestsanierung Unterdruck in den Etagen, um die Räume kontrolliert be- und entlüften zu können, über Schleusen gingen die Arbeiter ein und aus, das belastete Material mussten sie über hermetisch verschließbare große Pakete (Big Packs“) abtransportieren.
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Wie viele der neuen Wohnungen letztlich mit Hilfe von Landesmitteln günstigere Mieten als der Markt aufweisen, ist laut Römer noch unklar und hängt auch von der Wohnungsanzahl ab, es geschehe auf freiwilliger Basis.