Wo ist der Kölner Dom?So sieht Köln nun bei Nacht aus – Energiesparen startet
Köln – Ein weltberühmtes Wahrzeichen Kölns verschwindet im Dunkeln. Die Stadt hat ihre Ankündigung vom Montag, den Dom ab 23 Uhr nicht mehr zu beleuchten, noch am selben Tag wahr gemacht. Und so bot sich Einwohnern und Besuchern in der Nacht zu Dienstag erstmals seit elf Jahren das ungewohnte Bild eines Köln-Panoramas ohne Dom. Bis 2011 wurde das Licht um 1 Uhr nachts abgeschaltet. Seitdem hat der Verein „Leuchtendes Köln“, eine Initative von Unternehmen, die Beleuchtung die ganze Nacht über finanziert.
Auch die Kranhäuser sind im Dunkeln
Auch dort, wo sich sonst der grüne Pylon der Severinsbrücke als umgedrehtes V in den Nachthimmel reckt, herrschte am Montag ab 23 Uhr tiefe Dunkelheit. In den Kranhäusern war kaum noch Licht zu erkennen, auch die Altstadt sank optisch schon früh in den Schlaf. Die Hohenzollernbrücke erstrahlte am Montagabend noch in hellem Glanz; auch dies wird sich bald ändern. Um in Zeiten des Kriegs in der Ukraine Energie zu sparen, knipst die Stadt an mehr als 130 repräsentativen Bauwerken früher das Licht aus (wir berichteten). Am blauen Zelt des Musical Dome werden künftig ebenfalls um 23 Uhr die Strahler ausgehen.
Dass die Hohenzollernbrücke bald dunkel sein wird, ist für den Bahnverkehr unerheblich, sagte ein Bahnsprecher. „Wichtig für den funktionierenden Bahnverkehr sind die Signalanlagen, und die werden nicht ausgeschaltet.“ An der Hohenzollernbrücke sollen künftig alle Strahler um 23 Uhr abgeschaltet werden, die der Illumination dienen. „Verkehrssichernde Beleuchtung ist davon nicht betroffen“, sagte ein Stadtsprecher auf Nachfrage. Wie berichtet, wird auch die Straßenbeleuchtung heruntergedimmt, später ein- und früher ausgeschaltet. Dabei seien „immer die Verkehrssicherheit und Aspekte der Kriminalprävention mit zu betrachten, die die Spielräume des Abschaltens einschränken“.
Der Kölner Dom ist bald schon ab 22 Uhr dunkel
Die Beleuchtung des Doms und anderer Bauwerke wird ab dem 1. September bereits um 22 Uhr ausgeschaltet. Dieses Datum nannte die Stadt auf Nachfrage.
Ob der Gesamtpersonalrat der Stadt Köln dem Plan zustimmen wird, die Solltemperatur in den städtischen Büros und Diensträumen in der kommenden Heizsaison von 20 auf 19 Grad abzusenken, ist derzeit offen. „Wir werden uns zu dem Thema noch beraten“, sagte der Gesamtpersonalratsvorsitzende Jörg Dicken der Rundschau. Die Stadt habe in einer Mitteilung an den Hauptausschuss selbst auf das Mitbestimmungsrecht der Belegschaft gemäß Landespersonalvertretungsgesetz hingewiesen. „Von daher gehen wir davon aus, dass wir kurzfristig beteiligt werden“, so Dicken.
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Er erinnert daran, dass nach der Arbeitsstättenrichtlinie NRW in Arbeitsräumen bei leichten Arbeiten im Sitzen, wie Bürotätigkeiten, mindestens 20 Grad vorgeschrieben sind. „Die Aufgabe des Gesamtpersonalrats ist es, die Interessen der Beschäftigten zu schützen und dafür zu sorgen, dass Gesetze, Verordnungen und Richtlinien auch eingehalten werden“, betont Dicken. Manchen Kolleginnen und Kollegen könnten 19 Grad zu wenig sein. Auch bei der Frage, wie das Thema Homeoffice künftig in der Stadtverwaltung gehandhabt werde, gebe es noch einigen Klärungsbedarf.
Die Stadt Mainz kündigte gestern an, die Temperatur in ihren Büros auf 18 Grad abzusenken. Bedingungen sei eine entsprechende Änderung der Arbeitsstättenverordnung des Bundes.