Wegen sexuellen MissbrauchsHohe Strafe für Kölner Kinderfotograf gefordert
Köln – Der wegen Kindesmissbrauchs angeklagte Kölner Kinderfotograf soll für zehn Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Dieses Strafmaß forderte die Kölner Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer nach monatelanger Verhandlung. Der 54-Jährige habe sich in acht Fällen des sexuellen Missbrauchs strafbar gemacht. Das Plädoyer fand am Mittwoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Landgericht statt. Das Urteil in dem aufsehenerregenden Verfahren soll am kommenden Mittwoch um 11 Uhr ergeheben.
Seit Ende Mai 2022 steht der 54-Jährige wegen sexuellen Kindesmissbrauchs vor der 10. Großen Strafkammer am Landgericht. Die Staatsanwaltschaft legte ihm zum Prozessbeginn in der Anklage vierfachen sexuellen und zwölffachen schweren sexuellen Kindesmissbrauch zur Last. Als Tatzeitraum benannte die Anklage das Frühjahr 1999 bis Sommer 2017 oder 2018. Opfer, so die Staatsanwaltschaft, seien sechs Jungs unter 14 Jahren, die allesamt als Kindermodels für den 53-Jährigen tätig gewesen seien.
Tatorte um die halbe Welt
Die Tatorte spannten sich um den halben Globus: Neben einer Penthouse-Wohnung im Stadtteil Sülz zählte der Staatsanwalt in seiner Anklage Reisen auf die Malediven, ins „Disney-World“ in Orlando im US-Bundesstaat Florida und nach Gran Canaria auf.
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Eine Tat soll sich in einem Hotel in Italien zugetragen haben, als sich der Fotograf mit zwei Kinder-Fotomodels auf dem Weg zu einem Fotoshooting auf der Mittelmeerinsel Sardinien befunden habe. Bei einigen Reisen sollen Mütter der betroffenen Kinder mitgereist sein. Mit ihnen habe der Angeklagte in „familienähnlichen Zusammenschlüssen“ gelebt, sagte der Ankläger.