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Vor FC-Spiel: Tritt-Übungen in der AltstadtAnhänger von OGC Nizza sind schon da

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Fans des OGC Nizza in der Kölner Altstadt.

Köln – Hundertschaften, Wasserwerfer und Reiterstaffel: Polizisten prägen an diesem Donnerstag an vielen Orten der Stadt das Bild. Starke Kräfte sind besonders in der Innenstadt unterwegs. Auf dem Heumarkt hatten sich am Mittag laut Polizei rund 200 gewaltbereite Anhänger von OGC Nizza eingefunden und glühten vor. Vor einem Restaurant hatten die meist schwarz gekleideten Männer den Außenbereich komplett in Beschlag genommen und sich reichlich Bier servieren lassen. Nur wenige Meter weiter haben sich zahlreiche Polizeikräfte postiert, die das Geschehen genau beobachten.Abgesehen von provokativem Verhalten, blieb es bislang ruhig. Einige Fans übten mit Bier in der Hand Karatetritte. Nach Polizeiangaben sind die Anhänger über den Flughafen Köln/Bonn auf den Heumarkt gelangt. Offensichtlich hatten sich die angereisten Franzosen zusammentelefoniert. Mit mehreren Taxen kamen im Verlaufe des Nachmittags immer mehr Nizza-Anhänger auf den Heumarkt und begrüßten sich stilgerecht mit Küsschen links und Küsschen rechts. Nizza spielt am Abend in Müngersdorf gegen den 1.FC Köln das Rückspiel in der Conference-League.

Mehrere hundert Hooligans erwartet

Bis zum Nachmittag kam es zu keinen nennenswerten Vorfällen. Die Polizei befürchtet allerdings im Verlaufe des Tages Ausschreitungen. Es werden weiter mehrere hundert Hooligans aus dem In- und Ausland erwartet. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt vor deutlich zunehmender Gewalt im Fußballgeschehen. „Zwischenfälle bei Spielen nehmen zu, und das in ganz unterschiedlichen Ligen. National, international, sowie auf An- und Abreisewegen wird die Polizei die Einsatzintensität spürbar hochfahren müssen“, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, am Donnerstag Köln.

„Wer geglaubt haben sollte, im Fußballgeschehen würde es nach der Coronaauszeit vor allem um den Sport gehen, sieht sich getäuscht. Alle Beteiligten auf Vereins- und Verbandsebene sind jetzt gefragt, dabei zu helfen, einen Dammbruch der Gewalt in und außerhalb der Stadien zu verhindern“, forderte der GdP-Chef. Kopelke wird sich ab Donnerstagnachmittag in Begleitung von NRW-Landeschef und GdP-Vize Michael Mertens ein Bild des Polizeieinsatzes rund um das Europa-Conference-League-Spiel machen. Beim Hinspiel in Frankreich Anfang September war es zu massiven Ausschreitungen gekommen. Einen Monat später hatte die Kölner Polizei mehrere Tatverdächtige verhaftet. Fünf Beschuldigte sind nach den Vorfällen mit Haftbefehlen belegt worden. Mittlerweile sind drei „Fans“ unter Auflagen von der Untersuchungshaft verschont worden.