Von Düsseldorf und Paris lernenDemonstration für Radstreifen auf der Aachener Straße
Köln – Die Überlegung, die Stadt bei ihrer Ehre zu packen, ist durchaus ambitioniert. „Liverpool, Rom, Wien, Paris, Mailand, Berlin, Stuttgart, London tun es – Düsseldorf auch!“ ist am Samstag auf Plakaten entlang des Aachener Weihers zu lesen. Ein Bündnis von Kölner Rad- und Klimaverbänden demonstriert auf der Aachener Straße für die Einrichtung eines provisorischen Radstreifens während der Corona-Krise.
Das Problem: Auf dem gemeinsamen Rad- und Fußweg entlang des Weihers ist nach Ansicht der Initiatoren zu wenig Platz, um die derzeit geltenden Abstandsregeln einhalten zu können. Um zu demonstrieren, dass Radfahrer durchaus den rechten der drei Fahrspuren nutzen könnten, haben die Initiatoren einen provisorischen Pop-Up-Radweg eingerichtet.
Drei Radfahrer nebeneinander
Hier haben bequem drei Radfahrer nebeneinander Platz. Die Teststrecke erstreckt sich von der Universitäts- bis zur Richard-Wagner-Straße. Ein roter Teppich weist den Weg. „Jeder, der hier fährt, hat ein breites Lächeln im Gesicht“, bemerkt ADFC-Vorstand Christian Hölzel erfreut.
Beteiligt sind an der Demonstration unter anderem der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und die Initiative Ring Frei. „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Pop-up-Radweg“ steht auf einem Transparent. Scharfe Kritik richtet Hölzel an die Adresse der Stadt: „Wir sind frustriert, seit März versuchen wir, über verschiedene Kanäle zu erreichen, dass mehr Platz für den Radverkehr geschaffen wird.
Keinerlei Signale
Bisher haben wir keinerlei Signale bekommen“, moniert er. Nach Meinung der Veranstalter sind die drei Fahrspuren für Autos auf Aachener Straße zwischen Universitäts- und Richard-Wagner-Straße ohnehin „überdimensioniert“. Tatsächlich fließt der Verkehr während der Pop-Up-Bike-Lane auf den verbliebenen zwei Spuren ruhig und gleichmäßig Richtung Zentrum.
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Nach vier Stunden Pop-Up-Radstreifen verbuchen die Veranstalter einen Erfolg. Ungestört vom Autoverkehr und ohne Konflikte mit Fußgängern haben mehrere hundert Nutzer entspanntes Fahrradfahren in der Stadt erlebt. Und dabei mühelos den in Corona-Zeiten gebotenen Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten.