Köln – Bei rund der Hälfte der Corona-Patienten in Kölner Krankenhäusern ist das Virus aktuell wohl nicht der Grund für die Einweisung. Davon geht der Leiter des städtischen Rettungsdienstes, Alex Lechleuthner, aus. In der Uniklinik geht man von einem noch höheren Anteil der Patienten aus, bei denen das Coronavirus nicht der Grund für die Einweisung ist. Der überwiegende Teil der Patientinnen und Patienten habe Covid-19 als „Begleiterscheinung“, teilte ein Sprecher der Uniklinik mit.
Tests in Krankenhäusern
Konkrete Daten liegen der Stadt dazu nicht vor. Als im vergangenen Sommer die Delta-Variante vorherrschte, führten Lechleuthner und sein Team Untersuchungen in fast allen Krankenhäusern im Regierungsbezirk Köln durch. Das Ergebnis damals: Bei zwei Dritteln der Corona-Patienten war die Covid-19-Erkrankungen Grund für den Krankenhaus-Aufenthalt, bei einem Drittel nicht.
Solche Untersuchungen gebe es für die Omikron-Variante noch nicht, teilt die Stadt mit. Außerdem sei der Einweisungsgrund oft nicht leicht zu ermitteln. „Bei manchen Patienten ist nicht endgültig zu klären, ob beispielsweise die Herz-Erkrankung oder Covid der konkrete Grund für die Einlieferung ist“, heißt es von der Stadt.
Bei den Patienten, die nicht wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus liegen, kommen die Infektionen zum Vorschein, weil die Kliniken ein eigenes Testkonzept anwenden. Wer stationär aufgenommen werde, benötige zunächst einen Nachweis über einen negativen PCR- oder Antigen-Schnelltest, erklärt ein Sprecher der Uniklinik. Unabhängig dieses Nachweises und des Impfstatus der Patienten, erfolge am Aufnahmetag und an Tag fünf des Aufenthalts jeweils ein weiterer hausinterner PCR-Test.
Konstante Zahl der Intensivpatienten
Am Freitag lag die Zahl der Corona-Patienten in Kölner Krankenhäusern bei 166. Anfang Juni hatte der Wert noch zwischen 80 und 90 gelegen. Eine klare Zunahme also, dennoch sind die aktuellen Zahlen weit von den Werten des Frühjahrs entfernt. Im Februar waren es zwischenzeitlich über 400 Patienten gewesen. Die Zahl der Intensivpatienten in den Kölner Krankenhäusern bewegt sich dagegen seit Anfang Juni auf etwa gleichbleibenden Niveau. Am Freitag waren 17 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt.
Zum Vergleich: Im Dezember 2021 lagen bis zu 75 Corona-Patienten auf Kölner Intensivstationen. Laut Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin steigen die Intensivzahlen deutschlandweit aktuell wieder an. Die Uniklinik rechne laut des Sprechers allerdings nicht mit einem Anstieg in relevantem Ausmaß.
Omikron-Variante BA.5
50 Prozent – so groß ist laut Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts aktuell der Anteil der Omikron-Variante BA.5 bei der Verbreitung des Virus. Das Kölner Gesundheitsamt geht davon aus, dass dies etwa auch auf Köln zutreffen dürfte. BA.5 gilt als ansteckender als die bisherigen Varianten.
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Die Kölner Sieben-Tage-Inzidenz lag am gestrigen Sonntag bei 673,9. Anfang Juni hatte der Wert noch knapp über 200 gelegen. (sim)