Sieben Tierärzte als KontrolleurePferden im Rosenmontagszug ging es gut
Köln – „Die Pferde hier sehen alle sehr entspannt aus“, findet Amtsveterinärin Dr. Cornelia Augustiniok und hebt bei der Rappen-Stute Frieda kurz die Überwurfdecke an: „Ich schaue nach Verletzungen und Anzeichen für unzureichende Ernährung“, sagt sie bei der amtlichen Kontrolle für die Große Kölner Karnevalsgesellschaft gegen 9.30 Uhr an der Ecke Mainzer Straße/Ubierring.
Bei Frieda ist alles in Ordnung. Das elf Jahre alte Pferd mit der Teilnehmernummer 238 muss jetzt nur noch ein paar Milliliter Blut abgeben, dann hat es die Freigabe für den Rosenmontagszug. Das Pferd zeigt sich vom Nadelstich völlig unbeeindruckt. Zwei Kanülen werden voll. Das Blut wird in den nächsten zwei Wochen auf verbotene Substanzen hin untersucht. Unter anderem sind Beruhigungsmittel verboten. „Sollte etwas gefunden werden, werden wir mit dem Festkomitee Konsequenzen für den Verleiher beraten“, sagt Konrad Peschen, der das Umwelt- und Verbraucherschutzamt leitet.
Reiter trainieren monatelang mit den Pferden
Die Papiere sind schon Tage zuvor geprüft worden – auch die Qualifikationsnachweise von Reitern und Begleitern. Um 10.10 Uhr wird die Reiterin aufsteigen, die mit der Stute monatelang beim Tierverleiher in Krefeld trainiert hat, und auch ein paar Süßigkeiten werden rechts und links in die Tragekörbe geladen. „Die wiegen nicht viel. Ein paar Gummibärchen und Schokowaffeln“, erklärt die Vorsitzende Nina Scheiffarth: „Die Reiter sind alle aktiv und nicht übergewichtig.“
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18 Reit- und zwei Kutschpferde gehören zu ihrem Korps, alle zwischen zehn und 18 Jahre alt – acht bis 18 Jahre dürfen sie laut Peschen sein. Die Regeln seien nach dem Unfall von 2018 fester gezurrt worden. Zwei Kutschpferde waren dabei aus ungeklärter Ursache zweimal durchgegangen und hatte Karnevalisten ihrer Gruppe verletzt. Erstmals werden nun Kutschen gewogen. Keine darf doppelt so viel wie die Zugpferde wiegen. Die schwerste bringt samt Ladung 5,4 Tonnen auf die Waage. Vier Pferde ziehen sie.
Unterwegs ist es laut und nass. Als die erste Kutsche, von den Blauen Funken, gegen 13.30 Uhr auf das Ziel zurollt, trotten zwei Kaltblüter ruhig voran. Die Mähnen liegen platt auf dem nassen Fell, der Kutscher hat die Leine fest in der Hand. Der feine Schaum am Maul deutet auf Entspannung hin. In einem Vierergespann fällt der Veterinärin ein schwitzendes Pferd auf. „Das könnte ein Zeichen für Stress sein.“ Handlungsbedarf sieht sie nicht.