Um Kinder Schwimmunterricht zu ermöglichen, will ein Pilotprojekt einen Schwimmcontainer an die Schulen bringen. Die Stadt Köln will das Pilotprojekt nun mit der Suche nach Standorten unterstützen.
SchwimmunterrichtStadt Köln will Pläne für Schwimmcontainer unterstützen
Es war ein ambitionierter Vorstoß, den der Vorsitzende des Sportausschusses, Oliver Seeck, gemeinsam mit dem Kölner Schwimmschulenbetreiber Martin Becker im September vorgestellt hatte. Weil so viele Kinder in der Pandemie keine Gelegenheit hatten, Schwimmen zu lernen, und weil der Rückstau in den Schwimmkursen noch lange nicht abgebaut ist, wollte die Initiative das Wasser dorthin bringen, wo es am dringendsten benötigt wird: direkt zu den Schulen. Und zwar in Form eines mobilen Schwimmcontainers.
Was im September für das Pilotprojekt noch fehlte, war ein geeigneter Partner, der sich um die Standorte und die Einbindung der Schulen kümmert. Im besten Falle sollte diese Rolle die Stadt übernehmen. Die hat nun ihre Bereitschaft zugesichert, das Projekt zu unterstützen. „Grundsätzlich besteht aus sportfachlicher Sicht ein Interesse der Verwaltung an einer Umsetzung, da Kindern und Jugendlichen zusätzliche Wasserflächen zur Wassergewöhnung angeboten werden könnten“, sagt eine Stadtsprecherin auf Anfrage.
Konzept mit Schwimmverband abgestimmt
Ende Oktober habe ein Gespräch zwischen Schul- und Sportdezernent, den Initiatoren des Projekts und möglichen beteiligten städtischen Dienststellen stattgefunden. „Die Gespräche verliefen extrem positiv“, bestätigte genau wie Oliver Seeck auch Martin Becker, der mit seiner Schwimmschule Sharky Standorte in Lövenich, Marsdorf, Bayenthal und am Schloss Bensberg betreibt.
Die Stadt sieht die Stärke des Pilotprojekts unter anderem darin, „dass das zugrundeliegende Konzept in Abstimmung mit dem Schwimmverband NRW und der Sporthochschule Köln entwickelt wurde“.
Kölner Familiengrundschulzentren könnten Standorte sein
Ein Schwimmbad ersetzen die Container nicht. Da in diesen allerdings die Kapazität fehlt, sollen die Kinder in den 8x3 Meter großen Container ans Wasser gewöhnt werden und die Grundfertigkeiten des Schwimmens lernen. „Mit Hochdruck“ arbeite die Stadt derzeit daran, „Standorte zu identifizieren, die dortigen Akteure einzubinden sowie die notwendige technische Umsetzung zu klären“.
Ideen für Standorte gibt es bereits. „Die Familiengrundschulzentren bieten sich dafür total an“, sagt Seeck. An den neun Familienzentren in der Stadt, vor allem in sozialen Brennpunkten, gibt es Angebote für Bildung, Beratung und Unterstützung der Eltern. Sofern die Stadt die Planungen erfolgreich abschließt, soll das Pilotprojekt nach den Osterferien 2023 beginnen und zunächst bis zu den Herbstferien andauern.
Zwei Wochen lang soll der Container an einem Standort stehen und dann den nächsten ansteuern. An den Wochenenden und in den Sommerferien könnten Ausbildungen für Lehrer oder Eltern stattfinden. Um die Schwimmlehrer und die Durchführung der Kurse kümmert sich die Schwimmschule Sharky. Die Finanzierung ist bereits durch einen Sponsor gesichert.