SchifffahrtNiedrigwasser im Rhein hat weitere Konsequenzen

Für die Passagierschiffe gibt es durch das Niedrigwasser einige Probleme.
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Köln – Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel: Ein frommer Wunsch für die Schifffahrt auf den Rhein. Wegen Rekord-Niedrigwassers des Rheins schränkt die Köln-Düsseldorfer ihre Panorama-Fahrten ein, die Rheinfähre Hitdorf/Langel hat am Freitagvormittag sogar die Reißleine gezogen. Sie verkehrt nicht mehr. Bei einem Rheinpegel von nur 83 Zentimeter liegt sie sozusagen auf dem Trockenem.
Mögen die Beschränkungen für Ausflugsschiffe bedauerlich sein, so ist der Betriebsstillstand von Kölns nördlichster Fähre für Berufspendler eine bittere Pille. Bei Rheinkilometer 705,3 bietet die Auto- und Personenfähre „Fritz Middelanis“ eine schnelle Verbindung zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf.

Niedrigwasser am Rhein in Köln
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Sie befördert Menschen, Fahrräder, Motorräder, Pkw und Lieferwagen sowie Lkw, Busse und Landmaschinen bis zu einem Gewicht von 32 Tonnen über den Rhein und gilt als gute Alternative zur Leverkusener Brücke, die von Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen nicht mehr passiert werden darf. Wann die Fähre wieder ihren Betrieb aufnimmt? Am Tag, an dem der Regen kommt. So viel davon, dass der Rheinpegel wieder steigt.
Fahrplan der KD wird dünner
Müssen die Pendler sich also neue Wege suchen, so sollten Ausflügler sich vorab genau informierten, wollen sie sich am sonnigen Wochenende auf dem Deck der Köln-Düsseldorfer (KD) den Wind um die Nase wehen lassen. Denn das Niedrigwasser dünnt den Fahrplan aus. Die Panorama-Fahrten mit der „Jan van Werth“ am Altstadt-Panorama bis nach Rodenkirchen findet am Samstag noch komplett statt, am Sonntag aber erst ab 13.30 Uhr. Die Touren um 10 und um 12 Uhr fallen aus, teilte KD-Sprecherin Nicole Becker mit. Die Touren am Nachmittag könnten auch nur starten, weil das Schiff „RheinFantasie“ eingesetzt werde, das einen geringeren Tiefgang habe als die „Jan van Werth“.

Durch das Niedrigwasser kommt so einiges zum Vorschein.
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„Es tut weh, aber es ist nicht zu ändern“
Am Montag wird die „RheinFantasie“ ebenfalls Touristen und Kölner aufnehmen, aber am Dienstag gibt es Stand Freitagnachmittag keine Panorama-Fahrten mehr. „Es tut weh. Aber es im Moment nicht zu ändern“, sagte Becker. Wie es in den kommenden Tagen weitergeht und ob es weitere Streichungen gibt, sei noch nicht abzusehen.
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Das Wasser- und Schifffahrtsamt geht nicht von einer raschen Entspannung in Sachen Rheinpegel aus. „Ein Gewitter mit Regen hilft uns in Köln nicht richtig weiter. Es muss in Süddeutschland kräftig und lange regnen, dann steigt der Rheinpegel auch wieder“, betont der Sprecher des Amtes, Rolf Nagelschmidt. Die Stadt und Schifffahrtsamt appellieren an die Bürger, beim Gang am Rheinufer vorsichtig zu sein. In trockenliegenden Bereichen könnten Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt werden. „Wir brauchen hier keine Sondierungen von Bürgern und keine Goldgräberstimmung“, sagte Nagelschmidt.