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Reaktionen nach LandtagswahlBei der Kölner FDP sitzt der Schock tief

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Tristesse im Stadtgarten: Die FDP um Kölns Parteichef Ralph Sterck (vorne, blaues Shirt) bei der Ursachenforschung.

Köln – Der Schock bei den Liberalen in Köln sitzt tief, als die ersten Prognosen und später dann die Hochrechnungen der Landtagswahl auf den Bildschirmen im Stadtgarten erscheinen. Nach dem zweistelligen Ergebnis vor fünf Jahren muss die FDP am Wahlabend zunächst mit fünf Prozent um den Verbleib im Landtag zittern. „Weder die SPD noch die FDP werden momentan für die Leistungen der Ampel-Koalition auf Bundesebene belohnt. Für uns stellt sich jetzt die Frage, wie wir unsere Politik in die Länder transportieren können“, sagte Reinhard Houben, Bundestagsabgeordneter der Liberalen und wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion.

Mit einem solch vehementen Absturz in der Wählergunst hat auch Lorenz Deutsch nicht gerechnet, der in der Legislaturperiode für Finanzminister Christian Lindner in den Landtag nachrückte. „Ich bin überrascht auf Grundlage dessen, was wir in der NRW-Landesregierung an Arbeit geleistet haben. Das Wahlergebnis bildet dies nicht ab“, reagierte er enttäuscht. An den Wahlkampfständen habe sich in den Gesprächen mit den Menschen bereits abgezeichnet, dass nicht die Landespolitik, sondern der Krieg in der Ukraine das alles überlagernde Thema ist. „Darauf haben wir argumentativ nicht die richtige Antwort gefunden“, bemängelt Deutsch.

Maria Westphal, die für die FDP im Stimmbezirk 3 gegen Arndt Klocke (Grüne), Jochen Ott (SPD) und Natanael Liminski (CDU) einen schweren Stand hatte, sieht jetzt Handlungsbedarf bei der Schärfung des Parteiprofils. „Diversität ist das große Thema. Daran müssen wir arbeiten und auch unsere Politikerinnen viel stärker nach vorne stellen“, fordert sie. Nach Lindners Wechsel in die Bundespolitik hätte die FDP mehr am Bekanntheitsgrad ihrer Kandidierenden arbeiten müssen.

Auch Kölns FDP-Fraktionschef Ralph Sterck reagierte „enttäuscht“. „Andere Kampagnen kamen besser an. Wir müssen nun analysieren, woran das lag“, so Sterck. (tho)