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Reaktionen auf die BundestagswahlRückenwind für die Union in Köln

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Wahlparty zur Bundestagswahl 2025 der CDU Köln

Wahlparty zur Bundestagswahl 2025 der CDU Köln

Keine Frage: Der Sieg bei der Bundestagswahl in Berlin wird auch der Union in Köln Rückenwind geben. Spürbar ist der schon länger.

Bereits am Morgen des Wahlsonntags hat der umstrittene Parteichef Karl Alexander Mandl deutlich gemacht, dass er die CDU als Kraft der politischen Mitte gestärkt sieht. Und er leitete daraus ab: „Unser Anspruch ist klar: Wir wollen stärkste Kraft in unserer Stadt werden, nicht um der Macht willen, sondern weil Köln eine starke, bürgerliche Stimme braucht.“

Nun darf man gespannt sein, wie die Union den Schub aus Berlin an den Rhein überträgt, wie sehr die Partei vom Bundestrend profitiert und vor allem: Wie lange der anhält. In Köln sind die Verhältnisse andere als im Bund. Doch auch die Grünen spüren, dass ihnen die Stimmen nicht mehr so selbstverständlich zufliegen. Seit der Europawahl 2019 gingen sie stets als stärkste politische Kraft aus Abstimmungen in Köln hervor. Gestern lag die CDU nach Zweitstimmen vorn. Dennoch konnten die Grünen nicht nur das 2021 erstmals errungene Direktmandat im Südwesten verteidigen, auch Katharina Dröge konnte sich im Norden gegen den SPD-Granden Rolf Mützenich durchsetzen.

Neu gemischt werden die Karten bei der Kommunalwahl. Grüne und Union haben sich gerade in Verkehrsfragen so unvereinbar gezeigt, dass es schmerzhaft war für alle Beteiligten. Auch für die Bürgerinnen und Bürger, die etwa bei der Ost-West-Achse eine Entscheidung erwartet hatten. Völlig zu Recht übrigens.

Nach zehn Jahren treten die großen Parteien im Herbst wieder mit eigenen OB-Kandidaten an. Die laufen sich gerade warm für den nächsten Wahlkampf. Auch die SPD wird dann wieder ein Wörtchen mitreden wollen. Klar ist: Rückenwind aus Berlin gab es für die Sozialdemokraten an diesem Sonntag nicht.