Prozess in Köln33-Jähriger soll Frau zum Missbrauch ihrer Kinder angestiftet haben
Köln – Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat vor dem Kölner Landgericht das Verfahren gegen einen 33-Jährigen, der gegenwärtig in Untersuchungshaft sitzt, begonnen. Ihm werden Anstiftung und Beihilfe zu schwerem sexuellen Kindesmissbrauch vorgeworfen.
Der unverheiratete Deutsche lebte bis zu seiner Inhaftierung in Sürth. Den Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit stellte die Nebenklagevertreterin im Interesse der mutmaßlich geschädigten Kinder: „Meine Mandanten sind erst fünf und neun Jahre alt“, erklärte sie.
Schutz der Kinder: Öffentlichkeit ausgeschlossen
Der Schutz der Persönlichkeitssphäre der Kinder habe Vorrang vor dem Interesse der Öffentlichkeit. Die Staatsanwältin stimmte zu und erklärte, die Anklagepunkte würden „durch Verlesung von Chatprotokollen plastischer geschildert“ als in vergleichbaren Verfahren. Dabei gehe es auch um Fantasien des Angeklagten, der zudem nicht der Haupttäter sei. Die Kammer gab dem Antrag statt.
Laut Gericht soll der Angeklagte eine Mutter mehrerer Kinder dazu veranlasst haben, sich an ihrer Tochter und ihrem Sohn sexuell zu vergehen und ihm über den Nachrichtendienst WhatsApp Videos des Missbrauchs zu schicken. Das Martyrium der Kinder soll sich von April 2019 bis August 2021 hingezogen haben.
Die Frau, die mit ihren Kindern in Kalletal im Kreis Lippe lebte, wurde Medienberichten zufolge Anfang Februar vor dem Landgericht Detmold wegen schwerem sexuellen Missbrauchs zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und neun Monaten verurteilt. Dagegen ging ihre Verteidigung in Revision. Das Urteil gegen den mutmaßlichen Anstifter ist für den 4. Mai angesetzt. (jot)