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Nur 40 statt 200 FahrzeugeWeniger Teilnehmer bei Kölner Pro-Russland-Demo als erwartet

Lesezeit 2 Minuten
Pro-Russischer Autokorso fährt am Heumarkt vorbei, wo Gegendemonstranten warten.

Der pro-russische Autokorso fuhr von der Deutzer Werft am Heumarkt vorbei und durch die Innenstadt.

Bei dem Autokorso am Ukraine-Tag nahmen am Sonntag weniger Menschen teil als gedacht: nur etwa 40 statt 200 Fahrzeuge.

Mit ukrainischen Fahnen, Fotos von im Krieg getöteten Kindern und blau-gelbem Farbpulver hatten die Gegendemonstranten am Sonntagmittag auf den pro-russischen Autokorso gewartet. Rund 500 Menschen waren sogar vom Schokoladenmuseum, wo der Korso ursprünglich vorbeifahren sollte, zur Auffahrt auf die Severinsbrücke an der Mechtildisstraße gewechselt.

Die Veranstalterin hatte kurz vorher den Demonstrationsweg geändert. Doch auch dort kamen die Putin-Anhänger nicht vorbei, sie fuhren an anderer Stelle auf die Brücke und zurück zu ihrem Startpunkt an der Deutzer Werft.

Im Vorfeld war die Sorge groß, dass es am Sonntag zu einem direkten Aufeinandertreffen von Ukrainern und Putin-Anhängern kommen könnte. Die Veranstalterin hatte einen Autokorso mit 200 Fahrzeugen und 1000 Teilnehmern angemeldet, tatsächlich seien es nur etwa 40 Autos und Motorräder gewesen, sagte ein Polizeisprecher. An den Fahrzeugen waren russische Fahnen befestigt, auch Sowjetfahnen waren zu sehen. Mehrere Hundert Polizisten waren bei dem Großeinsatz vor Ort.

Gegendemonstrationen mit Fahnen stehen in einer Reihe vor der Polizei an der Straße

Gegendemonstranten warteten an der Rheinuferstraße vergeblich auf den Autokorso.

Einsatz „ohne nennenswerte Zwischenfälle“

„Kein Veedel für Rassismus“, „Cityofhope Cologne“, „Omas gegen rechts“, sowie andere Initiativen aus Köln und ganz NRW beteiligten sich am friedlichen Protest an der Rheinuferstraße. „Wir sind hier, weil viele Zivilisten getötet wurden und werden“, sagten etwa Eduard und Marina aus Düsseldorf. „Wir wissen, wer die Opfer sind.“

An diesem Tag konnten sie den Putin-Anhängern jedoch nicht gegenübertreten. Lediglich am Heumarkt fuhr der prorussische Autokorso an rund 100 Gegendemonstranten der Initiative Freies Russland NRW vorbei. „Dass der Autokorso während des Ukraine-Festes stattfindet, ist reine Provokation“, sagte Vereinsvorsitzender Yuri Nikitin.

Der Einsatz der Polizei sei ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen, so der Pressesprecher. Ermittelt wird gegen Unbekannte, die zuvor als Protest gegen den Autokorso auf die Fahrbahn an der Deutzer Werft Parolen gegen Putin gesprüht hatten.