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Kehrtwende der VeranstalterinRussen-Demo meidet Ukraine-Tag in Köln

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Polizisten stehen vor Autos mit russischen Fahnen.

Polizisten kontrollieren am Sonntag die Teilnehmer eines pro-russischen Autokorsos vor Beginn auf der Deutzer Werft in Köln.

Überraschende Wende: Der Autokorso der pro-russischen Demo fuhr am Sonntag nicht direkt an dem Ukraine-Fest im Rheinauhafen vorbei.

Im Vorfeld war die Sorge groß, dass es am Sonntag in Köln zu einem direkten Aufeinandertreffen von Ukrainern und Russen kommen könnte. Die Veranstalterin hatte einen Autokorso mit 200 Fahrzeugen und 1000 Teilnehmern angemeldet, der sich ab 12 Uhr von der Deutzer Werft in Richtung Innenstadt in Bewegung setzen will. Geplant war zunächst, dass die pro-russischen Demonstranten auf der Rheinuferstraße direkt am Schokoladenmuseum vorbeifahren, wo heute der „Ukraine-Tag“ stattfindet – für die Veranstalter des Kulturfests eine gezielte Provokation. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort, um eine Eskalation zu verhindern.

Am Rheinauhafen kam es jedoch nicht zu einem Aufeinandertreffen mit den Gegendemonstranten. Lediglich am Heumarkt fuhr der prorussische Autokorso mit an rund 100 Demonstranten der Initiative Freies Russland NRW vorbei.

Tatsächlich nahmen jedoch weitaus weniger Menschen an dem pro-russischen Autokorso teil als erwartet. Es seien etwa 40 Autos und Motorräder, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagmittag. An den Autos waren russische Fahnen befestigt, auch Sowjetfahnen waren zu sehen. Auf Transparenten und Cartoon-Bildern ließen die Teilnehmer Kritik an der EU und den USA und deren Haltung zum Ukraine-Krieg erkennen. Besondere Vorfälle gab es laut Polizeisprecher zunächst nicht. (mit dpa)