Präsenz trotz OmikronSo verlief der erste Schultag nach den Ferien in Köln
Köln – Testen, testen, testen. Das gilt seit diesem Montag zur Sicherheit für alle in den Schulen, unabhängig vom Impfstatus der Schülerinnen und Schüler sowie der Beschäftigten: Der erste Schultag nach den Weihnachtsferien beginnt angesichts der Omikron-Welle und steigender Infektionszahlen mit zusätzlichen Pflichtaufgaben, bevor der Präsenzunterricht starten kann. Wie viele mit positiven Tests nach Hause geschickt wurden, liegt der Stadt Dienstag vor.
Schon vor dem ersten Schultag wurden einige aktiv: Kölner Schulen informierten Eltern, bereiteten Tests vor, erstellten Orga-Pläne. Ein Kraftakt neben den „normalen“ Vorbereitungen. Das Humboldt-Gymnasium zum Beispiel bat vorausschauend die Eltern, ihre Kinder vorsorglich schon am vergangenen Sonntag zu testen, „um die Sicherheit ... zu gewährleisten und uns alle den Wiedereinstieg in den Schulalltag zu erleichtern“. Reservemasken sollten mitgegeben werden.
Hoher Aufwand durch viele Tests
„Es war schon ein zeitlicher Mehraufwand. Mein Eindruck ist, dass es ansonsten recht normal läuft“, meint Rolf Grisard, Leiter der Heinrich Böll-Gesamtschule Chorweiler. „Wir hoffen, dass wir möglichst ohne ernsthafte Erkrankungen durch die nächste Zeit kommen.“ Bei Tests in der Schule mit ihren 1600 Schülerinnen und Schülern war ein Ergebnis positiv. Vor den Ferien gab es im Schnitt ein bis zwei positive Tests.
Zwei Gymnasien wachsen weiter zusammen
Hohe Decken, viel Licht, modernes Mobiliar: Nicht nur die neue Mensa ist für das Schiller- und das Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasium Grund zu großer Freude. Montag startete der Betrieb auch in zwei Neubautrakten für die Erweiterung des Schulstandorts Nikolausstraße in Sülz für beide Gymnasien, die „noch enger zusammenwachsen“, so die Stadt. Dazu gehören die Bibliothek und geräumige Mensa im ersten Trakt, die von Beiden genutzt werden, sowie Klassen- und Ganztagsbereiche fürs EvT. Im zweiten Trakt an der Berrenrather Straße befinden sich Fachräume und Verwaltung des Schiller. Auch Brandschutz und Energieversorgung kamen auf den neuesten Stand. Investitionskosten fürs Projekt nach Entwürfen einer AG der Büros Angelis und Schilling Architekten: 29 Millionen Euro. Dabei waren auch wegen der angespannten Marktlage und Corona-Engpässen große Herausforderungen zu bewältigen. (MW)
„Es ist ein Mehraufwand, aber zu bewältigen“, sagt auch Dr. Rolf Wohlgemuth, Schulleiter des Erich Gutenberg-Berufskollegs mit rund 2000 Schülerinnen und Schülern. Tests für alle gäben mehr Sicherheit. Nahezu das gesamte Kollegium sei geimpft. Lehrerausfälle habe es bisher nicht gegeben, so Wohlgemuth mit Blick auf die Ankündigung der NRW-Schulministerin, dass Präsenz oberstes Gebot sei, aber Schulen bei hohen Lehrer-Ausfällen unter Umständen in den Distanzunterricht gehen könnten. Montag gab es sieben positive Tests an dem Berufskolleg, vor den Ferien waren es im Schnitt ein bis zwei am Tag. Es wäre gut gewesen, Tests schon für vorigen Donnerstag oder Freitag zu haben.
Die Stadtschulpflegschaft fordert, die PCR-Pooltests auch an weiterführenden Schulen anzuwenden. An Grund- und Förderschulen kommt der PCR-Lollitest zum Einsatz, dafür übernahm das Land NRW das Kölner Modell. Weiterführende Schulen können einen der drei wöchentlichen Pflicht-Schnelltests des Landes durch einen Lolli-Test auf Kosten der Stadt ersetzen; von 133 machen das 60 dieser Schulen.
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„Es muss alles getan werden, um größtmögliche Sicherheit für den Präsenzbetrieb zu gewährleisten“, sagt Eva-Maria Zimmermann, Geschäftsführerin des GEW-Stadtverbands Köln. „Luftfilteranlagen sind leider noch nicht da.“ Der Stadtverband wünsche sich ausschließlich PCR-Tests, „aber wir wissen, dass das Land die Stadt in dieser Frage alleine lässt“. Es fehle ein Stufenplan was zu tun ist, wenn die Corona-Zahlen steigen.