Frauen aus dem Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Gewog pflanzten gemeinsam mit einer Obst-Expertin auf Gut Leidenhausen alte Obstsorten.
Neue alte SortenVier Damen pflanzen den Bergischen Herrenapfel in Porz
Sandig und durchlässig ist der Boden auf der Obstwiese von Gut Leidenhausen am Rande der Wahner Heide. Eigentlich kein guter Standort für Obstbäume, erst recht, wenn mehrere trockene Sommer aufeinander folgen. Ein paar Kirschbäume haben das nicht überstanden, dafür wurde jetzt Ersatz gepflanzt, der als robuster eingeschätzt wird.
Der Vorstand der Porzer Wohnungsbaugenossenschaft Gewog, vertreten durch Laura Henke, Jürgen Hollstein und Astrid Schinz, pflanzte in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Köln drei Apfelbäume robuster alter Sorten. Henke versprach fürs kommende Jahr weitere Unterstützung, passe doch dieser Beitrag zum Naturschutz sehr gut zum Konzept der Genossenschaft, die Wohnen in einem lebenswerten Umfeld bieten wolle.
Jürgen Hollstein, auch im SDW-Vorstand aktiv, hatte für die Pflanzaktion tatkräftige in Leidenhausen tätige Ehrenamtlerinnen und die Pomologin Carina Pfeffer eingeladen. Sie informierte über die Bäume und ihre Besonderheiten. So ist der Bäumchesapfel, der jetzt auf der Wiese gedeihen soll, ein wegen seiner Süße beliebter Kinderapfel. In den Gärten der jüdischen Bevölkerung sei diese Sorte oft anzutreffen gewesen, berichtete die Obstkundlerin, seien süße Äpfel doch koscher.
Bergischer Herrenapfel wird „Apfel des Jahres NRW“
Ein Neuling in Leidenhausen ist der Bergische Herrenapfel. Diese köstliche Sorte galt als verschwunden, doch hat Carina Pfeffer vor ein paar Jahren durch Kontakte mit erfahrenen Obstbauern ein paar alte Exemplare wieder entdeckt und durch Vermehrung schon 300 junge Herrenapfelbäume gezogen. Der Herrenapfel soll 2025 „Apfel des Jahres“ in NRW werden. Die dritte Sorte ist der Moseleisenapfel, ein recht harter „Wirtschaftsapfel“ mit tiefroter Schale. Diese Sorte komme auch mit widrigen Klimabedingungen gut zurecht, erläuterte Pfeffer.
Sie beschrieb den Baumspendern, wie Obstbäume gezogen werden: Auf eine stark bewurzelte sogenannte Unterlage wird eine stammbildende Apfelsorte gepfropft und deren Stamm in geeigneter Höhe mit der gewünschten, später fruchttragenden Sorte veredelt.
Laura Henke und Astrid Schinz zeigten sich an den fachkundigen Erklärungen zu Bedürfnissen verschiedener Bäume sehr interessiert, hat doch die Gewog in ihrem Siedlungsbestand auch gut 1600 Bäume. Sie sollen für gutes Klima sorgen, brauchen selbst aber geeignete Standort-Bedingungen. Die Kooperation mit der Schutzgemeinschaft will die Gewog fortsetzen.