Nach dem Umbau an der Königsberger Straße/Humboldtstraße wurde der erste Wettkampf ausgerichtet. Der Weg dorthin glich einer Odyssee.
Erster Leichtathletik-WettkampfGSV Porz: Der lange Weg zur neuen Sportanlage
Friederike Paulsen ist glücklich. „Ich weiß gar nicht, wann hier der letzte Wettkampf stattgefunden hat“, sagt die Leiterin der Leichtathletik-Abteilung des GSV Porz.
Nun war es endlich so weit, nach Fertigstellung der Sportanlage an der Königsberger Straße/Humboldtstraße im Herbst 2022, konnten die Leichtathleten ihren ersten Wettkampf ausrichten. Und das auf heimischen Boden.
„Das macht einfach Spaß“, sagt Malin Berghausen. Zusammen mit ihrem Bruder Severin gehört sie zum Orga-Team. Endlich selbst einen Wettkampf zu veranstalten, sei ein tolles Gefühl. Und noch besser: „Die Kinder feiern das total.“
Köln-Porz: Sport auf Sportplatz lange Zeit nicht denkbar
Für die Premiere hat der GSV einen Kinder-Leichtathletik-Wettkampf auf die Beine gestellt. Bei dem gibt es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Altersklassen U10 und U12 besondere Disziplinen. Hochweitsprung über Hindernisse gehören genauso dazu, wie Sprint aus verschiedenen Lagen, einem Transport- und Crosslauf.
Dass auf dem Platz wieder Sport gemacht wird, hätte man vor einige Jahren nicht wirklich gedacht. Lange Zeit lag der Platz am Vereinsheim des GSV Porz brach, nachdem die mit Schadstoffen belastete Kieselroterde entfernt worden war. Im Zuge dessen sollte der Platz umgebaut und modernisiert werden. Das freute anfangs zunächst aber nur die Fußballer wirklich. Die Leichtathleten weniger.
Natur- oder Kunstrasen? Verein findet Kompromiss
Zwar sollte es eine neue Laufbahn und neue Sprunggruben geben, aber eben auch Kunstrasen. Und auf dem sind Disziplinen wie Speerwurf oder Diskus nicht erlaubt. Das bemängelten die Leichtathleten und fanden Gehör bei der Politik. Die griff das Thema Sportplatzsanierung erneut auf.
Eine Verlegung der Wurfdisziplinen an die Sportanlage Brucknerstraße, wo es Naturrasen gibt, stand im Raum. Das führe zu organisatorischen Schwierigkeiten und zu einer Spaltung der Trainingsgruppen, hatten die Leitathleten dagegen gehalten. Denn ihr Clubheim befindet sich nun einmal an der Königsberger Straße.
Letztlich einigten sich alle Beteiligten auf einen Kompromiss: Der Platz an der Königsberger Straße bekommt einen Natur- statt Kunststoffrasen. Der Naturrasenplatz an der Brucknerstraße am Vereinsheim der Sportvereinigung hingegen wird in einen Kunstrasenplatz umgebaut.
Stadt Köln zahlte eine Million Euro für Umbau
Für den Umbau hat die Stadt eine Million Euro selbst in die Hand genommen, aus Fördertöpfen von Land und Bund gab es zusätzlich 2,4 Millionen Euro. Während die Vorgeschichte einer Odyssee glich, gingen die eigentlichen Arbeiten recht fix von der Hand.
Nach rund einem Jahr Bauzeit war der Platz fertig und konnte im Herbst 2022 offiziell eröffnet werden. Damals hatte Friederike Paulsen gesagt, dass der GSV mit einem Platz, der, von seiner Ausstattung her, Leichtathleten das Herz höher schlagen lässt, nun auch Wettkämpfe durchführen könne.
Den Worten folgte nun die Premiere. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Wettkampf“, lautet denn auch das Resümee von Paulsen. Es soll auch nicht der letzte gewesen sein. Zufrieden ist die Abteilungsleiterin auch mit dem Zuspruch für die Leichtathletik. Rund 160 Kinder und Jugendliche habe die Abteilung mittlerweile. Es könnten noch mehr sein. Doch es fehlt an Trainerinnen und Trainern.