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Möglicher HGK-Ausstieg 2026Kölner Rat soll Verkauf von Rheinfähre-Anteil an Leverkusen absegnen

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Der geschlossene Fähranleger in Leverkusen-Hitdorf

Der Fähranleger in Leverkusen-Hitdorf (Archivbild)

Die Stadtwerketochter HGK könnte aufgrund von Betriebsverlusten ihre Anteile an der Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf abstoßen, was Unmut in der Politik hervorruft.

Die Rheinfähre zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf steht vor einer ungewissen Zukunft. Es zeichnet sich ab, dass die Stadtwerketochter Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) 2026 als 50-Prozent-Gesellschafter der Fähre aussteigt und ihren Anteil für einen Euro an den anderen Gesellschafter, die Stadt Leverkusen, verkauft. Einer entsprechenden Vereinbarung hatte der Leverkusener Stadtrat im Juli zugestimmt.

Am Donnerstag soll sie der Kölner Rat in nichtöffentlicher Sitzung absegnen. In der Vereinbarung ist geregelt, dass die HGK und die Stadt Leverkusen gemeinsam das gebrauchte Fährschiff „St. Michael“ (seit Juli im Einsatz) für rund 250.000 Euro erwerben und bis Ende 2025 für die Betriebsverluste aufkommen. Der Fährbetrieb wird evaluiert. Sollte er im Jahr 2025 defizitär sein, ist Leverkusen verpflichtet, der HGK ihren Anteil abzukaufen.

Parteien fordern Engagement der Stadt Köln für die Rheinfähre

Diesen Automatismus für den Ausstieg aus der Fährgesellschaft lehnt die FDP ab. „Sollte die Stadt Leverkusen am Ende die Kosten nicht allein stemmen können und den Fährbetrieb einstellen, weil Köln sich aus der Verantwortung stiehlt, droht beiderseits des Rheins erheblicher Unmut in der Bevölkerung. Dies gilt es zu verhindern. Wir fordern, dass die Stadt Köln ihrer Verantwortung gerecht wird und die HGK ihre Anteile am Fährbetrieb behält“, erklärte Ratsherr Ralph Sterck gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der Leverkusener FDP, Jörg Berghöfer.

Matthis Dieterich (SPD), Sprecher des „Fährbündnisses Langel-Hitdorf“, kritisierte: „Der Ankauf der Fähre St. Michael im Sommer 2024 wurde von der HGK genutzt, um sich still und heimlich aus der Fährgesellschaft zu verabschieden. Die HGK stiehlt sich aus der Verantwortung und zeigt keinerlei Solidarität mit den Menschen im Kölner Norden, die auf die Fähre angewiesen sind.“

Der Vorsitzende der CDU Hitdorf, Joshua Kraski appellierte an die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, sich für den Erhalt der Fähre zu einzusetzen. „Frau Reker hat im letzten Jahr ein engagiertes Eintreten für die Fähre vermissen lassen. Für mich ist es wichtig, dass wir jetzt transparent handeln“, erklärte Kraski. Er forderte erneut ein Treffen zwischen den Stadtspitzen und den Fraktionen aus beiden Räten, um gemeinsam über Perspektiven zu beraten.