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Kölsche Küche in PorzIm Gasthof Haus Knott gibt es noch Sauerbraten vom Pferd

Lesezeit 4 Minuten
Haus Knott außen

Das Haus Knott neben dem Bezirksrathaus

Porz – Himmel un Ääd, Halve Hahn und Sauerbraten vom Pferd erfreuen in Haus Knott am Friedrich-Ebert-Ufer 52 die Fans bodenständiger Genüsse. Die Sülze ist hausgemacht, die Sauerbratensauce dunkel und sämig, die Portionsgrößen reichen auch für den ausgewachsenen Appetit. Nicht umsonst gibt es fast jedes Gericht als Seniorenteller.

„Traditionell Kölsch“ nennt Geschäftsführerin Daniela Perz die Küche der Gastwirtschaft, die sie 2019 nach vierjährigem Leerstand übernahm. Seitdem hat sich ihr Konzept in der direkten und weiteren Nachbarschaft durchgesetzt.

„Es gibt nur noch wenige Häuser, die den Sauerbraten vom Pferd anbieten. Wir gehören dazu“, sagt Daniela Perz, 37, zum urrheinischen Klassiker im Repertoire von Haus Knott. Was Pferdefans mit Schaudern betrachten mögen, erfüllt die Chefin mit Stolz. Von ihren Gästen erhält sie einhelligen Beifall für die authentische Zubereitung des Gerichts.

Die Gäste schätzen das Angebot des Hauses Knott

„Ich esse gerne Pferd, auch Sauerbraten vom Pferd mag ich sehr“, meint der emeritierte Pfarrer Hans-Georg Heda zum Thema. Er komme regelmäßig in das Lokal, seine Leibspeise hält er für eine Porzer Sensation. Begleiterin Gudrun Pakendorf liebäugelt derweil mit Himmel un Ääd.

Haus Knott Besitzer

Daniela Perz und Köbes Peter Knopp sind ein eingespieltes Team.

„Zuhause koche ich das nicht. Deshalb freue ich mich, wenn ich das Gericht essen kann, wo es gut ist“, erklärt sie. Eine bessere Werbung als die Mund-zu-Mund-Propaganda ihrer Gäste kann sich Daniela Perz für ihren Gasthof kaum wünschen. Auch Vereine und die Mitarbeiter des nahegelegenen Rathauses frequentieren das rustikal eingerichtete Lokal regelmäßig. Als Stammquartier für nur einen Karnevalsverein sieht die gebürtige Kölnerin Haus Knott allerdings nicht.

Daniela Perz und ihr Mann Hans Peter sind ein eingespieltes Team

Sie zieht es vor, offen für alle zu bleiben. Mit bis zu 70 Plätzen im Lokal, weiteren 50 im Saal und 60 auf der Terrasse ist sie für alle Eventualitäten gerüstet. Ein Hauptkoch, zwei Aushilfsköche und drei Küchenhelfer sorgen für den reibungslosen Ablauf im Herzen der Gaststätte. Fünf weitere Mitarbeiter und eine Aushilfe sind für den Service zuständig. „Dany“, wie sie liebevoll von ihren Angestellten genannt wird, hilft da, wo sie gerade gebraucht wird.

„Ich stehe auch zwischendurch in der Küche“, sagt die Allrounderin, „größtenteils bin ich aber mit Vorbereitungen und der Zuarbeit für die Küche beschäftigt, schreibe Angebote, nehme Termine wahr und mache das Büro für zwei Häuser.“ Gemeint ist neben Haus Knott das Lokal ihres Mannes Hans Peter „Pepe“ Perz. Er betreibt das Brauhaus Stüsser im Agnesviertel und ist Gastronom durch und durch.

Auch vegetarische Speisen aufgrund großer Nachfrage in Planung

Hans Peter Perz war es auch, der die gelernte Bürokauffrau für die Gastronomie begeisterte und dazu ermutigte, Haus Knott zu übernehmen. Sie möge den Mix aus körperlicher und geistiger Anstrengung, sagt sie über den Restaurantbetrieb. Mit ihren Angestellten arbeitet sie auf Augenhöhe. „Die Dany lässt uns freie Hand“, beschreibt Köbes Peter Knopp, alias „der dicke Pitter“, den Umgang mit der Chefin. Wie die anderen Köbese ist er von Anfang an dabei, im Frühjahr ist eine Köbine als weibliche Unterstützung dazugekommen.

„Mittlerweile haben wir so viele Stammgäste, von denen man schon weiß, was sie essen“, erzählt er. Schnitzelvariationen, Dicke Bohnen mit Speck und Bratkartoffeln, Emder Matjes und hausgemachte Gulaschsuppe stehen auf der Dauerkarte. Ergänzt wird sie durch die wöchentlich wechselnden Tagesgerichte und Empfehlungen der traditionellen, aber auch moderneren Art.

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Vegetarische Speisen sind in Planung, die Nachfrage, so Perz, werde immer größer. So finden sich bereits fleischfreie Gerichte wie „Blätterteigtaschen gefüllt mit Spinat und Feta an Salat“ auf der Mittagskarte. „Das Gemüse für Saisongerichte beziehen wir von lokalen Bauern. Spargel und Erdbeeren kommen zum Beispiel von Wermes in Zündorf“, erklärt Daniela Perz zur Herkunft ihrer Produkte.

Karitativen Ambitionen kommt die Porzer Gastwirtschaft schon bald wieder, etwa bei einem Weihnachtsmarkt für den guten Zweck, nach. Begünstigte waren bislang bereits Obdachlose und Familien, die sich kein Gänseessen leisten konnten, oder, im Corona-Jahr 2020, die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Preise und Öffnungszeiten

Ein Curryputengeschnetzeltes mit Früchten und Reis von der Mittagskarte kostet im Haus Knott 11,90 Euro, Himmel un Ääd mit Püree, Apfelkompott, Schmorzwiebeln und gebratener Blutwurst 13,90 Euro. Für den vielgelobten Sauerbraten mit Klößen und Rotkohl bezahlt man 16, 90 Euro.

Auf der Schnitzelkarte bewegen sich die Preise von 14,50 Euro für das Schnitzel „Wiener Art“ mit Pommes und Salat bis 17,90 Euro für die „Großmütterchen“-Variation mit Champignons, Zwiebeln und Speck, Sauce Hollandaise und Pommes. Emder Matjesheringe sind mit Zwiebelringen und Brat- beziehungsweise Salzkartoffeln für 12.90 Euro zu haben.

Auf der Getränkekarte stehen 0,2 Liter Gaffel Kölsch für 1,90 Euro, 0,33 Liter Budweiser für 3,50 Euro und 0,5 Liter Krombacher Weizen für 4,90 Euro. Weißweine wie Grauburgunder, Riesling oder Müller-Thurgau kosten 5,60 Euro pro 0,2 Liter-Glas, Rotweine wie Spätburgunder oder Dornfelder ebenfalls.

Haus Knott, Friedrich-Ebert-Ufer 52 hat täglich von 12 bis 22 Uhr geöffnet, Dienstag ist Ruhetag.