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Mehrere Taten gestandenElsdorfer soll Kinder am Tagebau Hambach sexuell misbraucht haben

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Ein Blick auf den Tagebau Hambach.

Ein 59-jähriger Elsdorfer muss sich wegen Kindesmissbrauch vor dem Landgericht verantworten. Er soll unter anderem am Tagebau Hambach Kinder missbraucht haben. (Symbolbild)

Einem Elsdorfer wird teils schwerer sexueller Kindesmissbrauchs vorgeworfen. Der Tagebau Hambach soll mehrfach Tatort gewesen sein.

Wegen teils schweren sexuellen Kindesmissbrauchs von drei Jungen und einem Mädchen muss sich ein 59-jähriger Elsdorfer derzeit vor dem Landgericht verantworten. Dem Maschinisten im Tagebau Hambach werden 13 Taten im Zeitraum von 2020 bis zu seiner Festnahme am 4. Februar vorgeworfen. Die Geschädigten sind zwischen 2008 und 2011 geboren, weshalb die weiteren Verhandlungen nach dem Prozessauftakt aus Jugendschutzgründen überwiegend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden werden.

Über seinen Verteidiger Axel Geist räumte der Angeklagte neun der 13 ihm vorgeworfenen Taten ein. Der Mann, der aus der Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Ossendorf vorgeführt wurde, ist einschlägig vorbestraft. Er stand bereits Anfang der 2010er Jahre wegen ähnlicher Taten vor Gericht. Zu den Bewährungsauflagen gehörten eine Therapie und ein Kontaktverbot zu Kindern.

Angeklagter sollte sich Kindern fernhalten

Die Therapie absolvierte der Mann, an das Kontaktverbot hielt er sich nicht, erfuhr die Vorsitzende Richterin Jennifer Otten auf Befragen, als sich zu der inzwischen verstorbenen Mutter eines heute zwölfjährigen Jungen eine „Kuschelbeziehung“ anbahnte. Er habe nicht gewollt, so der Angeklagte, dass sie von seiner Vorstrafe erfuhr. Auslöser für den Rückfall in pädophile Neigungen soll gewesen sein, dass der damals achtjährige Sohn der Freundin zu dem Paar ins Bett kroch. „Irgendwann hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle“, gab der vierfache Vater an.

In seinen Schilderungen der Vorfälle stellte er den Jungen als Wortführer der Freunde dar, die er in seine Wohnung mitbrachte. Er soll die anderen Jungen zu sexuellen Handlungen an dem Gastgeber animiert haben. Nach einem besonders schweren Vorfall habe er den Jungen eine Lektion erteilen wollen, indem er Ähnliches an ihnen vornahm. „Er hat nie Nein gesagt“, rechtfertigte der Elsdorfer, der sich als impotent bezeichnet. Woraufhin Richterin Otten verdeutlichte, dass Kinder mit solcherart Gegenwehr in der Regel überfordert sind.

Urteil wird Ende Oktober erwartet

Einige der Missbrauchstaten sollen am Tagebau Hambach und an der Deponie Fortuna geschehen sein. Auf die Vorwürfe antwortete der Angeklagte einsilbig, beschrieb dagegen wortreich, wie er die Kinder, die angeblich auf der Straße Wodka tranken und rauchten, von solchem Konsum in seiner Wohnung abhielt.

Denn der Mann streitet ab, kurz vor seiner Festnahme einen der Jungen und ein Mädchen betrunken gemacht und ihnen pornografische Inhalte gezeigt zu haben. Sieben Verhandlungstage hat das Gericht angesetzt. Ein Urteil wird Ende Oktober erwartet.