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CDU KölnKarl Alexander Mandl kandidiert für den Parteivorsitz

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild sind vier Personen zu sehen: (von links) Konrad Adenauer, Janina Jentsch, Karl Alexander Mandl, Anne Henk-Hollstein.

Eine neue CDU-Parteispitze fordern (v.l.) Konrad Adenauer, Janina Jänsch, Karl Alexander Mandl und Anne Henk-Hollstein.

Die parteiinterne Opposition „Zukunft Jetzt“ wagt nach 2021 einen neuen Anlauf, die Führung der Kölner CDU zu übernehmen. Am 25. März ist Kreisparteitag samt Vorstandswahlen.

Wer führt ab dem 25. März die Kölner CDU? Wenn es nach der innerparteilichen Opposition „Zukunft Jetzt“ geht, wird es Karl Alexander Mandl. Der 50-Jährige hat gestern angekündigt, beim nächsten Kreisparteitag für das Amt des Parteichefs zu kandidieren. Es ist der zweite Anlauf von „Zukunft Jetzt“. Bei den Vorstandswahlen im September 2021 unterlag die Plattform, damals noch mit Thomas Breuer als Kandidaten, dem amtierenden Parteivorsitzenden Bernd Petelkau. Mandl ist unzufrieden mit der Parteiführung und erklärt: „Ein bloßes Weiter so darf es in der CDU Köln nicht mehr geben.“

Reaktion auf schlechte Ergebnisse von 2020

Mandl zieht mit einem Team aus CDU-Ratsmitglied Anne Henk-Hollstein (57), Anwalt Konrad Adenauer (41), Janina Jänsch (44), Geschäftsführerin beim Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen, und dem Unternehmer Thomas Schneider (37) in den parteiinternen Wahlkampf. Jänsch und Adenauer standen auch bei der vergangenen Vorstandswahl am 4. September 2021 für „Zukunft Jetzt“. Doch warum soll es diesmal gelingen? Der Leidensdruck seit dem „desaströsen Ergebnis“ der Kommunalwahl 2020 werde zunehmend größer, so Mandl. Damals hatte die CDU in Köln mit nur 21,5 Prozent fast sechs Prozent der Wählerstimmen gegenüber der Wahl 2014 (27,2 Prozent) verloren.

Janina Jänsch formuliert es deutlicher: „Seit der Wahl vor anderthalb Jahren haben wir eine Bundestags- und eine Landtagswahl krachend verloren. Bei der Landtagswahl wird deutlich, dass das ein hausgemachtes Problem ist. Und es gibt viele CDU-Mitglieder, die sich fragen: Was muss eigentlich noch passieren, damit das mal Konsequenzen hat?“ Viele Mitglieder und Wähler eine mittlerweile die Sorge vor weiteren deutlichen Verlusten bei der nächsten Kommunalwahl 2025. Der Wunsch nach Veränderung werde lauter.

Weiterhin keine Entscheidung bei Petelkau

Mandl kritisiert zudem den derzeitigen Parteichef: „Bernd Petelkau hat kein Konzept für eine aufrichtige, vertrauensvolle und von persönlichen Interessen unabhängige Parteiarbeit.“ Petelkau habe seit Monaten nicht auf seine Einladungen zum Dialog reagiert. Der Berufspolitiker ist seit 2012 im Amt. Der Rundschau gegenüber sagte er: „Wir streben weiterhin nach einer einvernehmlichen Lösung.“ Die Gespräche im Lager Petelkau würden laufen.

Trennung von Fraktions- und Parteivorsitz

Petelkau ist Vorsitzender von Partei und Fraktion. Bei den anderen Parteien in Köln ist das anders. Eine Trennung von Fraktions- und Parteivorsitz sowie eine gute Zusammenarbeit zwischen Fraktion und Partei sind laut Mandl aber möglich. Der Kandidat fordert das Ende der „One-Man-Show“. Sollte Mandl den Parteivorsitz übernehmen, wird er mit Petelkau eng zusammen arbeiten müssen. In diesem Punkt macht Mandl eine Kehrtwende und erklärt: „Verdienste werden wir nicht in Frage stellen. Wir werden das Potenzial mit ihm als Fraktionsvorsitzendem nutzen.“

Kritik am derzeitigen Zustand der Partei

Jänsch bemängelt die schlechte Lage der Partei: „Ich finde, wir haben – gerade weil wir kaum innerparteilichen Austausch haben – nicht mehr wirklich das Ohr an unserer Basis.“ Nur, wenn mit den Mitgliedern wieder richtig diskutiert werde, könne die Partei wieder ein Profil aufbauen. Mandl geht noch einen Schritt weiter und berichtet von Kritik, die die Wähler ihm entgegen gebracht hätten: „Ihr seid abgehoben und weit weg“ oder „Ihr braucht eine neue, bessere Führung“ seien Mahnungen aus der Bürgerschaft, so Mandl.