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Obermayer AwardKölner Lehrer Dirk Erkelenz erhält wichtige Auszeichnung

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Lehrer Dirk Erkelenz

Dirk Erkelenz, Geschichtslehrer an der Königin Luise Schule, erhält für seinen Projektkurs Geschichte den Obermayer Award 2024.

Im vergangenen Jahr wurde er „Lehrer des Jahres“, jetzt erhält Dr. Dirk Erkelenz eine Auszeichnung, die er ungleich wichtiger findet.

„Diesen Preis nehme ich mit Stolz an“, sagt Dirk Erkelenz. Eine Jury aus Nachkommen von Holocaust-Opfern hat den promovierten Kölner Geschichtslehrer als einen der wenigen Preisträger der diesjährigen Obermayer Awards ausgewählt. Mit diesem Preis, der von dem US-amerikanischen Unternehmer Arthur S. Obermayer gestiftet wurde, werden Persönlichkeiten geehrt, die wichtige Leistungen der jüdischen Bevölkerung vor der Zeit des Nationalsozialismus aufzeigen.

Ausgezeichnet wird Erkelenz für seinen Projektkurs Geschichte an der Königin Luise Schule (KLS). Am Projektkurs haben sich seit 2015 mehr als 150 Schülerinnen und Schüler beteiligt. Im Rahmen ihrer aktiven Erinnerungsarbeit haben sie Nachkommen der jüdischen Schülerinnen und Schüler ausfindig gemacht und Beziehungen zu ihnen aufgebaut. Viele dieser Nachfahren haben inzwischen Köln besucht, um mehr über ihre deutschen Vorfahren zu erfahren und an Gedenkveranstaltungen teilzunehmen, die Dirk Erkelenz mit organisiert hat, zum Beispiel anlässlich der Verlegung von Stolpersteinen. Auch ein Buch ist entstanden. „Der Lehrer hat die Kultur an seinem Kölner Gymnasium grundlegend verändert“, heißt es in der Begründung.

„Weltweites Vorbild für die Überwindung von Rassismus“

„In einer Zeit, in der überall in der Welt eine alarmierende Zunahme von Antisemitismus und anderen Formen von Vorurteilen und Hass zu verzeichnen ist, sind die diesjährigen Preisträgerinnen und -träger weltweite Vorbilder und Inspiration für alle, die sich für die Überwindung von Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz einsetzen“, sagt Joel Obermayer, Geschäftsführer von Widen the Circle.

Verliehen wird der Preis im Rahmen der offiziellen Veranstaltungen anlässlich der Holocaust-Gedenktages in Berlin. Am 29. Januar laden der Regierende Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner, und der Präsidentin des Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld, ins Rote Rathaus. Auch ehemalige Schülerinnen und Schüler der KLS werden dabei sein.

Neben seiner Schulleitung dankt Erkelenz, der erst im vergangenen Jahr als Lehrer des Jahres ausgezeichnet wurde, vor allem den engagierten Schülerinnen und Schülern. Jedes Jahr verschreibe sich eine nennenswerter Zahl dem Projekt.

Angesichts einer erstarkenden antisemitischen Haltung sagt der 55-jährige Pädagoge: „Wir arbeiten ja hauptsächlich historisch, gerne würde ich noch viel stärker die Gegenwart mit einbeziehen. “ Angesichts von Diskussionen über Migranten sei er wichtig, zu personalisieren und so einen konkreten Zugang zu erhalten.